Die Vierbettzimmer machen Sorgen
Mitglieder des Bauausschusses und die interessierten Bürger schauten sich beim Vor-Ort-Termin das "Blaue Haus" an - Im Mai ziehen 19 Flüchtlinge ein
Meckesheim. (mare) Die Kommentare fielen sehr gefällig aus. Die Mitglieder des Bauausschusses und die interessierten Bürger schauten sich beim Vor-Ort-Termin das "Blaue Haus" in der Bahnhofstraße, in das voraussichtlich im Mai 19 Flüchtlinge einziehen werden, durchaus mit einem Kopfnicken an. Nur eines störte Räte und Asylkreismitglieder unisono: "Vier Betten in einem Zimmer sind schon schwierig", war mehrfach zu vernehmen.
Die Renovierung des Gebäudes ist nahezu abgeschlossen und macht sich auch optisch bemerkbar: Das "Blaue Haus" ist nicht mehr blau, sondern erstrahlt in gelb-beigen Tönen. Eine Steilvorlage für launische Bemerkungen. Und so blieb es im Kreis der Ausschussmitglieder natürlich nicht unkommentiert
Bürgermeister Maik Brandt fand derweil lobende Worte: "Da hat sich einiges getan, wir haben in den letzten Monaten viel Geld und viel Fleißarbeit hineingesteckt." Konkret heißt das: Sicherheitsreparaturen wurden ausgeführt, Türen instand gesetzt, die Bäder grundgereinigt, das Dachgeschoss komplett ausgebaut mit drei Gauben, innen gedämmt. Finanziell wurden dazu auch Fördergelder im Rahmen der Ortskernsanierung verwendet. "Es ist ein tolles Ergebnis und hat sich gelohnt", lobte der Rathauschef.
Auf drei Etagen gibt es nun drei Wohnungen mit gemeinsamem Bad, Küche und Schlafräumen. Dort stehen auch ein Schrank und Tisch. Und Etagenbetten - und damit kamen die Sorgen. In den oberen Stockwerken stehen nämlich gleich zwei pro Zimmer - vier Personen werden sich hier also ihren Schlafraum teilen. Und auch wenn die Zimmer geräumig sind, bereitete dies Sorgen. "Hoffentlich sind die Flüchtlinge alle aus einem Kulturkreis", wurde aus dem Besucherrund angemerkt. "Die Kultur und die Herkunft der Flüchtlinge sind noch offen", hatte Bürgermeister Brandt nämlich zuvor erwähnt.
Um die 19 Flüchtlinge und um die insgesamt 48, die 2017 nach Meckesheim kommen werden, soll sich ein Integrationsbeauftragter der Gemeinde kümmern. Der Eintrag für Zuschüsse zu dieser Stelle laufe. "Die Aussichten sind gut", erklärte Maik Brandt. In der Verwaltung überlege man auch schon, wo ein Büro im Rathaus eingerichtet werden könne.