Neckargemünd: Neuer Fährmann tritt heute seinen Dienst an
Dominic Schott löst "Langzeit-Aushilfe" Otto Kaufmann ab - Mit einer Radtour fing alles an

Wechsel auf der "schwimmenden Brücke" zwischen dem Neckarhäuserhof und Neckarhausen: Otto Kaufmann (l.) geht, Dominic Schott ist der neue Mann auf der Fähre. Foto: Brenner
Neckargemünd-Neckarhäuserhof. (rbr) Ein neuer Fährmann bringt Pendler und Ausflügler von Hessen nach Baden-Württemberg und umgekehrt: Dominic Schott. Er tritt am heutigen Montag seinen Dienst an und löst Otto Kaufmann ab. Die Fährfreunde Neckarhausen-Neckarhäuserhof nahmen das nicht alltägliche Ereignis eines Wechsels des Fährmannes zum Anlass, um der scheidenden "Aushilfe" Otto Kaufmann aus Zwingenberg für seine gute und zuverlässige Arbeit zu danken. Gleichzeitig wurde dem neuen Fährmann Dominic Schott aus Schatthausen zur bestandenen Prüfung gratuliert und dieser der Öffentlichkeit vorgestellt.
Nachdem der Fährbetrieb in Zwingenberg durch den Neubau einer Brücke im Jahr 2011 eingestellt worden war, konnte Otto Kaufmann dort nach 31 Dienstjahren in den verdienten Ruhestand gehen. Drei Jahre später musste auf dem Neckarhäuserhof der Fährmann Wolfgang Nollert krankheitsbedingt seinen Dienst quittieren. Mit Achim Landwehr stand nur noch ein Fährmann zur Verfügung. Zum Glück konnte der immer noch sehr agile Otto Kaufmann kurzfristig als Ersatz gewonnen werden. Er hatte bei der Übernahme aber wohl kaum damit gerechnet, dass er noch annähernd zwei Jahre auf dem Neckarhäuserhof aktiv sein würde. Doch beim Abschied betonte der rüstige Rentner, dass er den Fährdienst hier gerne gemacht hätte, denn die Menschen seien ihm gegenüber immer sehr nett und zuvorkommend gewesen. Das Dankeschön des Fährvereins wurde noch mit einem Trompetensolo feierlich umrahmt und bei einem kleinen Imbiss mit Umtrunk würdig begangen.
Der neue Fährmann Dominic Schott hat im Februar seine schriftliche und heute vor genau einer Woche auch die praktische Prüfung mit Bravour abgelegt. Für den in Rheinhausen Aufgewachsenen war Wasser schon immer ein besonderer Anziehungspunkt. Außerdem durfte er ein Jahr lang bei der Bundeswehr erste Erfahrungen als Seemann sammeln. Auf die Frage, wie er zu seinem neuen Job gekommen sei, antwortete der Schatthäuser, dass er vor 16 Jahren eine Fahrradtour gemacht hätte und dabei rein zufällig auf dem Neckarhäuserhof gelandet sei. Schon damals hatte er die Eingebung, dass er sich vorstellen könnte, an diesem Kleinod einmal als Fährmann tätig zu sein.
Dies war wohl auch der Grund dafür, dass es ihn in den vergangenen 16 Jahren mindestens einmal im Jahr an den Ort seiner neuen Wirkungsstätte zog. Als der gelernte Schlosser rein zufällig davon erfuhr, dass hier ein neuer Fährmann gesucht wurde, stand für ihn fest, was zu tun ist: Er ließ sich spontan zum Fährmann ausbilden - mit Erfolg.