Hans-Jürgen Moos: Vom Meckesheimer Bürgermeister zum Eventmanager

Moos veranstaltet nun einen Weihnachtsmarkt auf seinem Mühlengelände. Beruflich hat sich der 44-Jährige neu aufgestellt.

15.12.2016 UPDATE: 16.12.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden

Hereinspaziert: Ex-Bürgermeister Hans-Jürgen Moos öffnet am Sonntag sein Mühlengelände für die Öffentlichkeit. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Meckesheim. Eigentlich wollte sich Hans-Jürgen Moos eine Auszeit und eine "bewusste Besinnung" verordnen, wie er nach dem unfreiwilligen Ende seiner 16-jährigen Amtszeit Ende September sagte. Doch wer den ehemaligen Bürgermeister von Meckesheim kennt, der wusste: Lange wird der 44-Jährige nicht seine Hände in den Schoß legen. "Das entspricht nicht meinem Naturell", gibt er zu. Und so tritt Hans-Jürgen Moos zweieinhalb Monate nach dem Ende seiner Amtszeit wieder öffentlich in Erscheinung - als Veranstalter eines Weihnachtsmarktes.

"Die Idee ist schon alt", sagt der 44-Jährige. "Die Einführung einer Mühlenweihnacht war sogar schon Teil meines Wahlprogramms." Und das setzt Moos jetzt zusammen mit seiner Lebensgefährtin und mehreren Unterstützern um: Am vierten Advent, Sonntag, 18. Dezember, lädt der 44-Jährige von 16 bis 22 Uhr zur ersten "Mühlenweihnacht" in die "Moos’sche Mühle Meckesheim" im Mühlweg 3.

Diese alte Mühle hat Moos sich im letzten Jahr gekauft und zum Wohnsitz umgebaut. "Wir wollen diese malerische Idylle und einmalige Atmosphäre mit der Öffentlichkeit teilen", sagt er. "Damit will ich in meinem jetzigen Pensionärsdasein auch der Bevölkerung etwas zurückgeben, die mich jahrelang unterstützt hat." Bislang hat Moos mit seiner Lebensgefährtin seine Räume schon für mehrere private Veranstaltungen vermietet, wofür er auch ein Gewerbe angemeldet hat. Die Mühlenweihnacht sei ein lange gehegter Wunsch, den er jetzt, "wo mehr Raum" da sei, umsetzen könne, so Moos.

Das Angebot verspricht "Leckeres für Gaumen und Kehle - süß und herzhaft, heiß und kalt", Musik und Kunsthandwerk von Hobbykünstlern aus der Region. Noch nicht sicher ist, ob es kalt genug wird, sodass das bereits eingelassene Wasser für eine 18 Meter lange und sechs Meter breite Eisbahn auch gefriert. "Letzte Woche war die Wettervorhersage noch besser", sagt Moos. "Jetzt hoffen wir, dass es Petrus zulässt." Unterstützt wird Moos von Freunden und Vereinen - unter anderem dem Kerweverein, der ihm zum Beispiel beim Anlegen der Eisbahn mit gefällten Baumstämmen vom eigenen Gelände und einer Folie geholfen habe.

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Um das Wohl seiner Gäste will sich Moos am Sonntag auch selbst kümmern: Er schenkt Glühwein und eigenen "Mühlenschnaps" aus, der Kerweverein bietet in einer Hütte seine begehrte Pilzpfanne an. Noch offen ist eine angekündigte "Baum-Performance" - "es wird aber auf jeden Fall etwas mit Holz geben", sagt Moos. Außerdem sind Musik und Illuminationen vorgesehen. Den Reinerlös will Moos übrigens spenden - an den Verein "Neufundländer in Not", der sich um Hunde dieser Rasse kümmert.

"Ich hoffe, dass die Mühlenweihnacht eine Bereicherung für den Veranstaltungskalender wird", sagt der Ex-Bürgermeister. "Ob wir es wieder machen, hängt von der Resonanz und davon ab, ob die Gemeinde es unterstützt oder die Nase rümpft." Das Privatgelände, auf dem auch seine Esel zu Hause sind, lasse jedenfalls viele Fantasien wie ein großes Konzert im Sommer zu, aber es müssten auch die Nachbarn mitspielen. Die Mühlenweihnacht hat sich Moos von der Gemeinde offiziell genehmigen lassen.

Wird Moos also jetzt vom Bürgermeister zum Eventmanager? "Veranstaltungen auf dem Mühlengelände waren schon von Anfang an vorgesehen", erklärt er. "Zumindest nebenbei möchte ich das machen, aber ich will nicht hauptberuflich Eventmanager werden."

Ort des Geschehens

Beruflich hat sich Moos inzwischen neu aufgestellt, wie er verrät. So arbeite er selbstständig als Berater für Unternehmen und Institutionen. Ein festes Arbeitsverhältnis sei er aber - wie angekündigt - nicht eingegangen, obwohl es Angebote gebe: "Nach dem Ende meiner kommunalpolitischen Karriere brauchte ich eine innere Sortierung". Noch unklar ist, ob er im Januar wieder bei seinem früheren Arbeitgeber, der Deutschen Bank, anfängt. Denn von diesem war er die letzten 16 Jahre nur freigestellt. "Wenn ich will, kann ich wieder täglich in Frankfurt arbeiten."

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