Dossenheimer Mauerspinne kostet die Gemeinde 7800 Euro

Gemeinderat für 20-prozentige Kostenbeteiligung an der Sanierung des Martin-Luther-Hauses

22.05.2014 UPDATE: 22.05.2014 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden
Dossenheim. (dw) Ende April hatte der Gemeinderat noch nicht entschieden, ob sich die Gemeinde an den Kosten von 62.500 Euro zur Sanierung der von der Mauerspinne heimgesuchten Fassade des Martin-Luther-Hauses beteiligen wird. Vor einer Zustimmung wollte man erst Klarheit über den räumlichen Umfang der geplanten Maßnahme und über die Umweltverträglichkeit der zu verwendenden Materialien und Farbe haben.

Die Antwort des von der evangelischen Kirchengemeinde beauftragten Architekten Karlheinz Möloth lag jetzt vor. Bei zwei Gegenstimmen wurde mehrheitlich einer Beteiligung an den Kosten im Rahmen der für Vereine üblichen Vereinsförderung von 20 Prozent zugestimmt.

Die Grünen lehnten einen Zuschuss ab. "Das Gebäude gehört der evangelischen Kirchengemeinde", begründete Thomas Katlun die Haltung seiner Fraktion. Genau deshalb war der Antrag auf Bezuschussung in Anlehnung an die Richtlinien zur Vereinsförderung von der Kirchengemeinde gestellt worden, ließ Bürgermeister Hans Lorenz durchblicken. "Das können wir jetzt sicherlich nicht ausdiskutieren", wollte er auf kommunale Nutzungsrechte und öffentliche Zuschüsse beim Bau des Hauses nicht weiter eingehen.

Der Architekt hatte die Fassadensanierung in seiner schriftlichen Antwort hinreichend beschrieben: Vorreinigung mit Hochdruckreiniger, kaltem Wasser, keine Zusatzstoffe, keine Reinigungsmittel. Die Farbe des folgenden Anstrichs sei rein mineralisch. Sie "enthält weder Biozide noch Fungizide", keine auswaschbaren Anteile von chemischen Lösungsmitteln oder Nano-Partikel. Sie bremse den Bewuchs mit Algen und Flechten durch ihren eigenen ph-Wert. "Die vorgesehene Farbe ist für Mensch und Umwelt nach heutigem Kenntnisstand unbedenklich", so der Architekt.

Die Nachricht wird den örtlichen "Bund für Umwelt und Naturschutz" freuen. "Es ist zu begrüßen, dass der Gemeinderat entschieden hat, dass ohne genaue Ursachenanalyse keine voreiligen Maßnahmen getroffen werden sollen", hatte dessen Vorsitzender Dermot O'Connor den Gemeinderäten geschrieben. Ob die Beseitigung dieser Schäden tatsächlich so dramatisch sein werde, sei noch offen, so O'Connor weiter. Die Antwort ist bekannt.

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