Das Unwetter vom Sonntag traf vor allem Dossenheim

Überflutete Tiefgaragen, Wasser im Kindergarten: Das Unwetter hielt die Feuerwehr auf Trab - Binnen zehn Minuten sind 100 Liter Wasser pro Quadratmeter heruntergekommen

20.07.2015 UPDATE: 21.07.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden

Frank Mattes hielt es mit der Kamera fest: Bedrohlich brauten sich die Wolken über dem Feldern westlich von Eppelheim zusammen.

Von Agnieszka Dorn

Dossenheim. Die Erzieherinnen staunten gestern früh nicht schlecht. Als sie am Morgen den katholischen Kindergarten in der Wilhelmsstraße öffneten, standen sie im Wasser. Auch sie waren zum Opfer des Unwetters geworden, das am Sonntag mit Sturm, Hagel und Starkregen über die Region gezogen war. Wie schon beim Unwetter vor zwei Wochen hatte es auch diesmal wieder die Bergstraßengemeinde besonders heftig erwischt.

Binnen zehn Minuten seien 100 Liter Wasser pro Quadratmeter heruntergekommen, sagte der Feuerwehrkommandant der Dossenheimer Wehr, Stefan Wieder. Diese Wassermassen konnte die Kanalisation nicht mehr fassen, zumal auch herabfallende Blätter die Abflüsse verstopften: Die Haupt-, die Rathaus- und auch andere Straßen verwandelten sich in Bäche, die talwärts hinuntergeschossen und im Ortskern Keller und Tiefgaragen überfluteten. Zudem hob es Gullydeckel aus ihrer Verankerung.

Dass alles blieb nicht ohne Folgen. So lief am "Kronenburger Hof" der Keller eines Geschäftshauses voll, ebenfalls überflutet wurden die Doppelparker der öffentlichen Tiefgarage. Nicht anders sah es in einer Tiefgarage in der Friedrichstraße aus. Auch das Dossenheimer Heimatmuseum wurde nicht verschont. Hier stand am Sonntagnachmittag die Toilette unter Wasser.

Die Feuerwehr pumpte das Wasser mit Pumpen und Wassersaugern ab, so wie gestern auch aus dem Erdgeschoss des Kindergartens in der Wilhelmsstraße. Fünf Zentimeter hoch war dort das Wasser gestanden, auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern. Betroffen waren davon glücklicherweise nicht die Gruppenräume, so dass der Kindergartenbetrieb nicht abgebrochen werden musste.

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Dabei hätte es noch schlimmer kommen können: Ebenfalls in der Wilhelmstraße wurde ein Dach teilweise von Sturmböen abgedeckt. Und draußen im Feld, bei den Kleintierzüchtern, stürzte ein Baum um. Dort hatte schon das vergangene Unwetter heftig gewütet.

"Es ist erschreckend, dass Dossenheim innerhalb von zwei Wochen von Unwettern so stark betroffen wurde", sagte Bürgermeister Hans Lorenz. Er hatte sich schon am Sonntag einen Überblick über die Schäden verschafft und war voll des Lobes über die Feuerwehr. Die war mit 27 Mann und sieben Fahrzeugen im Einsatz - fünf Stunden lang.

Getroffen hatte das Unwetter nicht allein Dossenheim. Auch in Neckargemünd, Sandhausen, Gauangelloch und Wiesenbach liefen Keller voll. Das berichtete Kreisbrandmeister Peter Michels auf RNZ-Anfrage.

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