Strafanzeige gegen Ex-DHBW-Präsident: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft doch
Prof. Geilsdörfer wird Vorteilsannahme vorgeworfen seit er zur Schwarz-Stiftung wechselte – Es gab mehrere Hausdurchsuchungen

Heilbronn/Mosbach. (schat) Nun also doch: Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat nach einer bereits im Herbst 2015 gestellten Strafanzeige eines Hochschulprofessors ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Prof. Reinhold Geilsdörfer aus Mosbach, eingeleitet.
Die in der Strafanzeige geäußerten Vorwürfe beziehen sich auf Geilsdörfers Wechsel von der Spitze der DHBW in die Geschäftsführung der Dieter-Schwarz-Stiftung, im Raum steht der Verdacht der Vorteilsannahme. Unter anderem den Einsatz des ehemaligen Hochschulpräsidenten (seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der Schwarz-Stiftung) für den Ausbau des DHBW-Standorts Heilbronn wertet der Anzeigensteller vor dem Hintergrund des späteren Wechsels zur Schwarz-Stiftung in Heilbronn als unrechtmäßig. Bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn sieht man zumindest einen Anfangsverdacht, hat Ermittlungen aufgenommen. Zur Erinnerung: Die Strafanzeige gegen Geilsdörfer war von der Staatsanwaltschaft Stuttgart verworfen worden, nach einer Beschwerde bei der übergeordneten Generalstaatsanwaltschaft hatte diese eine Überprüfung des Falles durch die Staatsanwaltschaft Heilbronn angeordnet.
Dort bestätigt eine Sprecherin die Aufnahme der Ermittlungen, ebenso wie die Anordnung und Durchführung von mehreren Hausdurchsuchungen zur weiteren Klärung des Verfahrens. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft schauten sich Beamte an drei Standorten der DHBW sowie in Privatwohnräumen um. Auch die Räume der Schwarz-Stiftung in Heilbronn wurden durchsucht, wie Dr. Markus Schwarzer, Pressesprecher der Dieter-Schwarz-Stiftung, auf Nachfrage der RNZ bestätigt. Weitere Ausführungen will man seitens der Stiftung nicht machen: "Wir kommentieren keine laufenden Verfahren", sagt Markus Schwarzer, zumal es in der Sache keine neuen Fakten gebe.
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Überprüft wird die Faktenlage derweil von der Staatsanwaltschaft Heilbronn. Bei den Hausdurchsuchungen sichergestellte Unterlagen will man nun sichten, parallel laufen Befragungen, etwa von DHBW-Mitarbeitern. Mit dem Ziel, den Anfangsverdacht zu erhärten bzw. auszuräumen. Prof. Geilsdörfer selbst hat die Vorwürfe - u.a. um RNZ-Gespräch - stets vehement von sich gewiesen.



