Landtagswahl 2016: Grüne schicken zwei Frauen ins Rennen

Simone Heitz als Landtagskandidatin nominiert, Amelie Pfeiffer als Ersatzkandidatin - "Grüne Fahne im schwarzen Hinterland hochhalten"

18.06.2015 UPDATE: 19.06.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Damit 2011 keine "Fukushima-Blase" bleibt, brauchen die Grünen im März ein gutes Wahlergebnis. Simone Heitz (Mitte) kandidiert für den Stuttgarter Landtag, Amelie Pfeiffer (2.v.l.) ist Ersatzkandidatin. Außerdem auf dem Foto (v.l.): die Kreisvorsitzenden Hans-Detlef Ott und Christine Böhm sowie Landesvorsitzender Oliver Hildenbrand. Foto: Dorothee Lindenberg

Von Dorothee Lindenberg

Neckar-Odenwald-Kreis. Noch "gut in der Zeit" liegen die Kreisgrünen und haben später als die Parteikonkurrenz erst jetzt mit der Nominierung ihrer Kandidaten für die im März 2016 anstehende Landtagswahl begonnen. Der Landesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Oliver Hildenbrand, war zur Nominierungsversammlung nach Mosbach gekommen, die zwei Frauen ins Rennen für die kommende Landtagswahl schickt: Ohne Gegenstimme wurden Simone Heitz zur Erst- und Amelie Pfeiffer aus Bödigheim zur Zweitkandidatin gekürt.

Eine gute Kombination, wie Kreisrätin Christine Denz fand, spiegele sich in den beiden doch auch die Altkreise Mosbach und Buchen wider. Die beiden Frauen sollen "die grüne Fahne im schwarzen Hinterland" hochhalten, hoff᠆te Kreisvorsitzender Hans-Detlef Ott. Jede Stimme für Heitz sei eine für Winfried Kretschmann und den so notwendigen Machterhalt der Koalition.

Dass "Grün" dem ganzen Land - Stadt und ländlichem Raum - gut tue, fand auch Hildenbrand, der stolz auf das in vier Jahren Geleistete zurückblickte. Mehr als 60 Prozent der Baden-Württemberger seien mit der Landesregierung zufrieden. Der Koalitionsvertrag habe viele "Häkchen" bekommen, Baden-Württemberg sei ökologischer, sozialer und weltoffener geworden, hielt der Politiker fest. Als eines von zwei Ländern habe die Landesregierung ein Klimaschutzgesetz umgesetzt mit dem Ziel, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und eine nachhaltige Energieversorgung auf den Weg zu bringen.

Der chancengerechte Zugang zu Bildung, unabhängig von Geldbeutel und Herkunft der Eltern (Ausbau der Kleinkindbetreuung, Gemeinschaftsschule, Abschaffung der Studiengebühren, Hoch᠆schulfinanzierung), schaffe soziale Gerechtigkeit. Ein Flüchtlingsgipfel habe umfassende Maßnahmen in die Wege geleitet, die bessere Unterbringung, Betreuung und Integration von Flüchtlingen zur Folge hätten, erklärte Hildenbrand, der auf gesellschaftliche Vielfalt setzt.

Auf ein hochprozentiges Wahlergebnis setzt Simone Heitz. Die Diplom-Verwaltungswirtin und Geschäftsführerin des Evangelischen Verwaltungszweckverbands Rhein-Neckar ist Fraktionsvorsitzende der grünen Kreistagsfraktion, Gemeinderätin in Aglasterhausen und stellvertretende Bürgermeisterin. Heitz ist verheiratet und hat drei Töchter. Ihre politischen Schwerpunkte sind u. a. Umwelt und Natur, Atomausstieg und Energiewende, Regionalentwicklung und ländlicher Raum.

"Es ist wichtig, schnell und sachlich die richtigen Fragen zu stellen", ist ihr Erfolgskonzept. Nur dann werde man im "schwarzen Hinterland" ernst genommen und der Versuch verhindert, "dass grüne Politik schlecht geredet wird". Als Beispiele führte sie die Debatte um die Einführung der Biotonne an, die bereits unter Schwarz-Gelb beschlossen wurde. In Sachen Breitbandversorgung stehe der Landkreis besser da als andere, weil zeitig mit dem Ausbau begonnen worden sei.

Auch der Streit des Landes mit der Bundeskartellbehörde über die Zuständigkeit der Holzvermarktung habe ihren weit zurückliegenden Ursprung. Heitz will zuhören und Lebensqualität sowie "Wirtschaft 4.0" gestalten. Sie will "zusammen denken und handeln" und verspricht jederzeit ein "sauberes und ehrliches Abwägen aller Argumente (Windkraft versus Naturschutz).

Amelie Pfeiffer ist erst seit 2014 Parteimitglied. Die studierte Agrarbiologin (verheiratet, zwei Kinder) betreibt in Bödigheim einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ferienhof. Die zeitweilige Buchener Gemeinderätin hat Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft und Tourismus-Marketing im Fokus. Gut vernetzt, kämpft sie für einen gentechnikfreien Neckar-Odenwald-Kreis, gegen die Abhängigkeit von Konzern-Lobbyismus und engagiert sich für fairen Handel. Asyl, Klimaschutz, Energiewende, Radwegekonzept sowie mehr Transparenz und Offenheit in der Politik liegen ihr am Herzen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.