Hüffenhardt: Zweite Ausbaustufe für Breitband-Internet startet

Die feinen Kabel machen künftig den Unterschied: In Hüffenhardt fiel der Startschuss für die zweite Ausbaustufe des Breitband-Internetausbaus

01.06.2016 UPDATE: 02.06.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Vertreter der Telekom, mehrere Bürgermeister, Landrat Dr. Achim Brötel sowie Mitarbeiter der Limbacher Firma Elektro Hartmann setzten gemeinsam ein Multifunktionsgehäuse.

Von Christian Beck

Neckar-Odenwald-Kreis. Sie sind fein wie Haare. Doch sie transportieren gewaltige Datenmengen. Mit Hilfe von Glasfaserkabeln sollen bald nahezu alle Haushalte im Neckar-Odenwald-Kreis über eine schnelle Internetanbindung verfügen. Ende Februar wurde in Mosbach mit der ersten von acht Ausbaustufen begonnen, aktuell wurde mit dem Spatenstich der offizielle Beginn für das zweite Ausbaugebiet gefeiert. Es umfasst Billigheim, Haßmersheim, Hüffenhardt und Neckarzimmern mit jeweils allen Ortsteilen.

"Für diese Gemeinden ist heute ein weiterer guter Tag", zeigte sich Hüffenhardts Bürgermeister Walter Neff erfreut. Bürgermeister und Vertreter der weiteren Gemeinden, Landrat Dr. Achim Brötel sowie Mitarbeiter der Telekom waren in den Kraichgau gekommen, um gemeinsam den Fachkräften der Firma Elektro Hartmann über die Schulter zu schauen. Und um gemeinsam ein Multifunktionsgehäuse zu platzieren. 35 dieser grauen Kästen werden in den nächsten zwei Monaten im Bauabschnitt 2 installiert, fünf davon in Hüffenhardt. Sie beinhalten reichlich Technik, unter anderem werden dort die Lichtsignale der Glasfaserkabel wieder in elektrische Signale umgewandelt. Denn die letzten Meter zu den Haushalten legt das Signal auch weiterhin über bereits vorhandene Kupferkabel zurück - so muss nicht jeder Hausanschluss umgestellt werden.

Auf den großen Distanzen bis zu den einzelnen Multifunktionsgehäusen im Ort werden die Glasfaserkabel die Übertragungsrate aber beträchtlich erhöhen. In einem Vertrag mit dem Kreis garantiert die Telekom, bis Ende des kommenden Jahres mindestens 30 Mbit pro Sekunde für 95 Prozent aller Haushalte. Und dank der Vectoring-Technologie könnte sich die Geschwindigkeit in Zukunft noch einmal verdoppeln.

Um dies zu ermöglichen, müssen jedoch zunächst Leerrohre verlegt werden. Im ersten Ausbaugebiet, also in Mosbach und Obrigheim, sind die Erdarbeiten so gut wie abgeschlossen. 12,5 Kilometer Rohr sind dort bereits im Boden, aktuell werden die Glasfaserkabel maschinell eingeblasen. "Wir sind hier absolut im Zeitplan", freut sich Brötel. Zum Ende des Jahres soll deshalb in Mosbach und Obrigheim das schnelle Internet verfügbar sein. In Billigheim, Haßmersheim, Hüffenhardt und Neckarzimmern soll es dann zwei Monate später soweit sein. In diesem Rhythmus sollen dann die restlichen sechs Abschnitte folgen.

Den gesamten Landkreis mit allen 27 Städten und Gemeinden in 24 Monaten mit schnellem Internet zu versorgen, sei eine große Aufgabe, betont Brötel. Dafür muss ordentlich Geld in die Hand genommen werden: 36 Millionen Euro kostet das Projekt, davon müssen Städte, Gemeinden und der Kreis ein Viertel übernehmen. Sonst, so Brötel, hätte es diesen in Baden-Württemberg einmaligen Ausbau nicht gegeben.

Doch an einer schnellen Internetverbindung führt kein Weg vorbei - die feinen Kabel machen künftig den Unterschied, hier sind sich alle einig. Und zudem sei das Projekt auch ein "schönes Konjunkturprogramm für die heimische Wirtschaft", erklärt Brötel erfreut. "Das Geld bleibt in der Region", bestätigte Walter Hartmann, Chef des gleichnamigen Elektrounternehmens aus Limbach.

Damit beim Breitbandausbau weiterhin alles gut klappt, verspricht Joachim Otto, Kommunalbeauftragter der Telekom, rechtzeitige Bürgerinformationsveranstaltungen in jedem Ortsteil. Nähere Infos gibt es außerdem unter www.breitband-nok.de.

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