Fahrenbach droht mit kompletter Sperrung des Kleinspielfelds

Die Anwohner sehen sich "erheblichen Belastungen" ausgesetzt

30.03.2015 UPDATE: 31.03.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden

Mitten im Ortskern, direkt neben der Grundschule, liegt das Fahrenbacher Kleinspielfeld. Um zu verhindern, dass Bälle das Spielfeld verlassen, könnte eine komplette Einnetzung Abhilfe schaffen. Foto: Benjamin Auber

Von Benjamin Auber

Fahrenbach. Die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings laden viele Kinder und Jugendliche dazu ein, sich draußen sportlich zu betätigen. Eine Möglichkeit bietet in Fahrenbach das beliebte Kleinspielfeld an der Grundschule. Bei der Nutzung des kleinen Kunstrasen-Fußballplatzes kommt es aber immer wieder zu Problemen. Nach Kämmerer Reinhold Weiß treten für die Anwohner "erhebliche Belastungen" in der Umgebung auf, die berücksichtigt werden müssen. Vor allem wegen des ungebührlichen Verhaltens einiger Jugendlicher. Der Appell richte sich hier an die Eltern.

Dieser Tage ließ eine amtliche Bekanntmachung der Gemeinde aufhorchen, auf die die RNZ bei Recherchen aufmerksam wurde: "Bei groben Verstößen (der Nutzungsordnung) behält sich die Gemeinde neben der Erteilung eines Platzverbotes für einzelne Nutzer auch eine komplette Sperrung des Kleinspielfeldes vor. Soweit soll es doch nicht kommen, oder?" Diese Mitteilung schlug hohe Wellen. "Eigentlich sollte das Amtsblatt dazu dienen, die Einwohner zu informieren, statt wie in diesem Fall ohnmächtige Untertanen abzukanzeln. Spielende Kinder sind doch "Wattebäuschen" im Gegensatz zu Motorrädern, die den eigentlichen Lärm verursachen", kritisiert Jürgen Schwing.

Auch der Vorsitzende des Vereins "Kiju" (Förderverein Kinder und Jugend), Andreas Bönig, ist mit dieser Mitteilung nicht einverstanden. "Diese Drohung ist nicht akzeptabel, zumal sich der Kiju und der VfR Fahrenbach schon seit Jahren um eine anwohnerfreundliche Lösung bemüht haben. Wir wehren uns gegen diese Verfahrensweise. Das ist eine Diskriminierung der Kinder und Jugendlichen. Leider ist ein bereits geplanter runder Tisch abgesagt worden", beklagt Andreas Bönig. Der Kiju übt Kritik vor allem wegen des Nutzungsrechts für Kinder bis zwölf Jahre. Außerdem sei es ungerecht, wenn Kinder wegen des Verhaltens weniger anderer leiden müssten.

Andreas Bönig ist der Meinung, dass Thujas, Stein-Gabionen (Drahtkörbe mit Steinen) und eine komplette Einnetzung des Feldes hilfreich wären, um die Situation deutlich zu verbessern. Ein von der Gemeinde in Auftrag gegebenes Lärmschutzgutachten kam zu dem Ergebnis, dass die Messwerte noch im Rahmen sind, aber es durchaus Verbesserungspotenzial gäbe. "Wir wären bereit einen größeren Beitrag mit Unterstützung des VfR zu leisten, doch leider wurde dieses Engagement bisher nicht von der Gemeinde abgerufen. Es muss endlich zu einem lösungsorientierten Gespräch aller Beteiligten kommen. Und zwar so schnell wie möglich", schlägt der Vorsitzende vor. Zu einem Gespräch soll auch der VfR Fahrenbach kommen, der von den jungen Kickern mittelfristig profitiert und das Kleinspielfeld damals initiiert hatte.

Bürgermeister Jens Wittmann setzt sich schon seit längerer Zeit mit der Thematik auseinander und muss alle Interessen der Bürger vertreten. "Wir haben seit Jahren Probleme mit der Altersgrenze. Ich finde es richtig, dass Kinder nur bis zwölf Jahre das Spielfeld nutzen. Dies wurde auch mehrfach vom Gemeinderat so bestätigt. Es gibt am Ortsrand einen echten Bolzplatz und ein Beachvolleyballfeld, das der Kiju betreibt. Hierüber eine Verteilung zu erreichen, erachte ich als sinnvoll", kommentiert Wittmann. Vor allem wenn Jugendliche mit dem Ball gegen die Banden schießen, wären die Probleme hinsichtlich des dauerhaften Lärmpegels vorprogrammiert.

Gegen "Kinderfeindlichkeit" wehrt sich der Rathaus-Chef allerdings entschieden, denn die Gemeinde hätte viel für die Kinder und Jugendlichen getan. "Grundsätzlich stehe ich einem Gespräch offen gegenüber, dass auch zeitnah stattfinden kann", bemerkt Jens Wittmann. Wie und in welcher Form ein "runder Tisch" zustande kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sicher, aber das endlich eine Lösung gefunden wird, ist notwendig, um den Gemeindefrieden wiederherzustellen.

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