Breitbandausbau im Neckar-Odenwald-Kreis: Zweiter Abschnitt offiziell freigeschaltet
Neben Haßmersheim, Hüffenhardt, Neckarzimmern und in Kürze Billigheim profitieren Mosbach und Obrigheim bereits vom Breitbandausbau des Landkreises

Schalteten auch ganz offiziell den neuen Abschnitt des Breitbandausbaus frei (von links): Die Bürgermeister Walter Neff (Hüffenhardt), Christian Stuber (Neckarzimmern), Reinhold Berberich (Billigheim) und Michael Salomo (Haßmersheim) sowie Martin Stiebitz und Hubertus Kischkewitz (rechts) von der Telekom und Landrat. Dr. Achim Brötel.
Von Christian Beck
Billigheim/Haßmersheim/Hüffenhardt/Neckarzimmern. Schneller soll es in Zukunft gehen, das Surfen im Internet. Und das Herunter- und Hochladen auch. Vor diesem Hintergrund passte es ganz gut, dass erst nach dem praktischen Nutzen der symbolische Akt folgte: Ab gestrigen Mittwoch wurde der zweite Bauabschnitt des Breitbandausbaus im Neckar-Odenwald-Kreis freigeschaltet, nutzen können die Haushalte und Firmen die schnellere Internetverbindung aber schon seit Jahresbeginn. Herunterladen mit bis zu 50 MBit pro Sekunde ist nun an mindestens 95 Prozent der Anschlüsse in Haßmersheim, Hüffenhardt und Neckarzimmern möglich. Zum Monatsende soll es auch in Billigheim soweit sein.
Möglich ist dies dank 25 Kilometer zusätzlich verlegter Glasfaserkabel und 37 Multifunktionsgehäusen. Letztere sind quasi die neueste Version der grauen Verteilerkästen am Straßenrand. Die neue Technik ermöglicht den meisten der rund 7000 Haushalte in den vier Gemeinden eine laut Landrat Dr. Achim Brötel "deutlich spürbare Verbesserung", was die Internetverbindung betrifft. Die soll mindestens 95 Prozent der Haushalte betreffen - schwer wird es bei abgelegenen Grundstücken, beispielsweise bei Aussiedlerhöfen. Hier sollen Lösungen über das Mobilfunknetz gefunden werden.
Neben Haßmersheim, Hüffenhardt, Neckarzimmern und in Kürze Billigheim - hier haben Schwierigkeiten beim Tiefbau die Fertigstellung verzögert - profitieren Mosbach und Obrigheim bereits vom Breitbandausbau des Landkreises. Zusammen mit der Telekom wird der gesamte Neckar-Odenwald-Kreis flächendeckend mit einer schnellen Internetverbindung versorgt. Aktuell sind Handwerker in drei Ausbaugebieten am Graben, Verlegen und Installieren - und zwar in den Gemeinden Aglasterhausen, Binau, Elztal, Fahrenbach, Neckargerach, Neunkirchen, Schwarzach und Zwingenberg (Gebiet 3), Mudau und Waldbrunn (Gebiet 4) sowie Buchen (Gebiet 5). Ausbaugebiet 3 soll voraussichtlich am 2. März ans Netz gehen.
Komplett abgeschlossen sein soll der Breitbandausbau im Kreis am Jahresende. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit: Aktuell ruhen die Arbeiten, da Glasfasern bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius spröde werden und nicht verlegt werden können, erklärt Martin Stiebitz, Gesamtprojektleiter der Telekom. In Zeitnot sei man aktuell aber nicht, da man sich im Sommer einen kleinen zeitlichen Puffer erarbeitet habe.
"Der ländliche Raum gewinnt deutlich an Attraktivität", befand Haßmersheim Bürgermeister Michael Salomo bei der offiziellen Freischaltung im Dorfgemeinschaftshaus der Schiffergemeinde. Und laut Telekom ist noch reichlich "Luft nach oben": Sobald der Einsatz der so genannten "Vectoring-Technologie" rechtlich möglich sei, verspricht Stiebitz bis zu 100 Mbit pro Sekunde. "Und das ist sicher nicht das Ende der Fahnenstange", betont der Gesamtprojektleiter: Bis zu 250 MBit seien auch ohne Tiefbau möglich.
Für die Ausbaubereiche 1 bis 4 sind noch kleine Nacharbeiten erforderlich: Gewisse Kupferkabel, die von den Multifunktionsgehäusen zu den Haushalten führen, müssen noch durch Glasfaserkabel ersetzt werden. Rechtliche Einschränkungen hatten einen Umbau in einem Rutsch verhindert. Manche Kupferkabel bleiben aber zunächst: Deren Austausch sei eine Option für die Zukunft, "aber nicht in den nächsten Jahren", erklärt Stiebitz.