Speyer: Fans tauchten tief ins Fantasiereich ein

Neuntes Science-Fiction-Treffen im Speyerer Technikmuseum lockte Tausende Besucher an - Fotoshootings mit Darth Vader waren der Renner

25.09.2016 UPDATE: 26.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Von Harald Berlinghof

Speyer. Der schwarz gewandete Darth Vader wird begleitet von seinen weißen Sturmtruppen. Fantasy-Rüstungen bedecken ihre Körper und Gesichter. Die blutrote, weibliche und imperiale Leibwache weicht nicht von der Seite ihres dunklen Herrn, dessen Seele mindestens genauso schwarz ist wie seine Rüstung. Die Beschützer tragen gewaltige Laserkanonen. Das Imperium weiß sich zu schützen.

Denn die Republik als Todfeind mit den Jedi-Rittern, Luke Skywalker, Han Solo sowie Prinzessin Leia könnte ja überall lauern. Die "Bösen" aus dem Star-Wars-Universum sind beim neunten Science-Fiction-Treffen im Speyerer Technikmuseum allgegenwärtig. Die "Guten" sind eher rar. Oft sind es eben die Schurken, die mehr Anziehungskraft auf die Fans ausüben, als die Retter der Galaxis. Deshalb sind vor allem die Fotoshootings und Selfies mit Darth Vader ein echter Renner. Natürlich darf da auch R2D2, der kleine, lustige Roboter nicht fehlen.

Tausende kostümierte Science-Fiction-Anhänger treffen sich am Wochenende, um ihr Fan-Dasein zu feiern und auszuleben. Ob die Vorjahreszahl von 9500 Besuchern oder gar die 10.000er-Marke geknackt wurde, werde man erst im Verlauf des heutigen Montags sagen können, betont eine Sprecherin des Museums gestern.

Auch wenn die Star-Wars-Fans in der Überzahl sind, freuen sich die Besucher ebenso über zahlreiche boshafte Klingonen, spitzohrige Vulkanier, hellblaue Andorianer mit zwei Fühlerhörnchen auf dem Kopf, grasgrüne Orioner und Borg-Mischwesen, allen voran die gleichermaßen abstoßende wie anziehende Borg-Königin. Diese Figuren stammen allerdings allesamt aus dem Universum von Star Trek - Raumschiff Enterprise und Spock lassen grüßen.

Doch damit sind wir noch nicht am Ende der Science-Fiction-Welten angekommen, die sich in der Raumfahrthalle des Technikmuseums unter dem russischen Buran-Raumgleiter versammeln. Der ist nun tatsächliche Raumfahrt-Wirklichkeit und immer dort zu sehen. Mit Fiktion hat der nichts zu tun.

Fans von Perry Rhodan, Aliens und des Schwarzenegger-Films Predator, der anfangs wegen seiner Gewaltszenen in Deutschland indiziert wurde, fühlen sich in Speyer ebenfalls pudelwohl, auch wenn die "Bösen" in ihren Rüstungen bei sommerlichen Temperaturen schwitzen müssen. Ausgerechnet zum Predator will sich ein Siebenjähriger beim Fantasy-Bodypainter schminken lassen. Die Oma stiftet die 25 Euro und los geht es. Mit aufgeklebten Latexteilen im Gesicht und viel Schminke wird aus den Erstklässler Eric ein Monster. Als erstes Opfer will er seine Mama erschrecken, wenn er nach Hause kommt.

Die Science-Fiction-Fanszene ist streng organisiert. Da gibt es die weltweit 10.000 Mitglieder umfassende Gemeinde der 501st (Five-O-First) Garrisson, in der sich hauptsächlich die bösen Star-Wars-Charaktere sammeln, und die "Rebel Legion" der guten Charaktere mit viel weniger Mitgliedern. "Wir sind die helle Seite der Macht", sagen sie. Man schätzt, aber mag sich nicht so sehr.

Aus Regensburg sind die Trekkies des Vereins USS Danubia mit Vereinsvorstand "Captain" Christian Unglaub gekommen, aus Mannheim ein paar Kostümierte des Star-Trek-Fanclubs Enterprise Germany.

Der Heilbronner Oliver Paikowsky und sein Sohn Fabian haben eine besonders weite Reise vom Star-Wars-Wüstenplaneten Tatooine bis nach Speyer hinter sich und tragen sandsackbraune Mantelkostüme mit Atemmasken. Nur zwei von vielen Hinguckern.

Hinweis: Wir haben den Text korrigiert, danke für die Anmerkungen.

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