Immer wieder Freitags: Geschichten und Gesichter der Woche

Wasserstoff tanken an der Bergstraße / Brandt wird’s nicht langweilig / Der Bürgermeister und die Schöpfung / Nach 1000 Sendungen ist Schluss

06.10.2016 UPDATE: 07.10.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden

(Symbolbild: Warmuth)

Wasserstoff tanken an der Bergstraße

Hirschberg an der Bergstraße wird bald zu einem exklusiven Kreis von Orten gehören: Denn voraussichtlich in den kommenden ein bis zwei Jahren bekommt die Gemeinde eine Wasserstofftankstelle . "Es soll ein flächendeckendes Netz von Wasserstofftankstellen in Deutschland aufgebaut werden", informierte Bürgermeister Manuel Just nun den Ausschuss für Technik und Umwelt über ein vom Bund gefördertes Projekt. Vorerst wird aber nur alle 250 bis 300 Kilometer eine Wasserstofftankstelle vorhanden sein.

Und künftig eben auch in Hirschberg. Dort erhält man den Wasserstoff dann auf dem Gelände der Total-Station. Ausgelegt ist die Anlage für 40 Wasserstofffahrzeuge täglich. Da diese jedoch noch eine Seltenheit sind, rechnet der Betreiber mit weniger als fünf dort tankenden Fahrzeugen pro Tag. Ein Vorteil gegenüber dem Elektroantrieb liegt, so Just, in der hohen Reichweite von Wasserstofffahrzeugen, die bis zu 600 Kilometer mit einer Tankfüllung zurücklegen könnten.

Brandt wird’s nicht langweilig

(Foto: Alex)

Für den Kurs "Neu als Bürgermeister" hat sich Maik Brandt zwar schon angemeldet, doch die ersten Monate muss er ohne die Fortbildung überstehen: Seit Dienstag sitzt er auf dem Chefsessel im Meckesheimer Rathaus. Offiziell ist er seit 1. Oktober Bürgermeister der 5000-Seelen-Gemeinde, doch mit Wochenende und Feiertag dazwischen nahm er erst diese Woche seine Arbeit auf.

Der Reichartshausener hatte bei der Wahl Anfang Juli mit 51,6 Prozent gegen Amtsinhaber Hans-Jürgen Moos gewonnen, der 16 Jahre im Amt war. Mehrere Meckesheimer fochten die Wahl an, und über Wochen war nicht klar, ob Brandt seinen regulären Dienst im Oktober antreten kann. Entsprechend froh war Brandt - nachdem das Landratsamt in der Zwischenzeit die Wahl für gültig erklärt hatte - am Montag mit den ersten Terminen und Besprechungen loslegen zu dürfen. Denn auf den Ex-Polizisten wartet viel Arbeit. "Mir wird es nicht langweilig", so Brandt im RNZ-Interview. Doch er ist zuversichtlich, dass er es schaffen wird: "Schon bei der Polizei habe ich gelernt, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden."

Der Bürgermeister und die Schöpfung

Die Stadt Eberbach gehört zu den Kommunen, in denen neben Windkraftstandortgegnern auch Windpark-Befürworter öffentlich wahrnehmbar sind. Der Gemeinderat hat jetzt entschieden, "ergebnisoffen" für den Standort Hebert im Kleinen Odenwald nach einem möglichen Investor zu suchen. Dieser Beschluss sowie das Pro-Windkraft-Ergebnis einer umstrittenen Bürgerbefragung 2015 haben örtliche Rotorengegner erbittert. Zuletzt griff einer der Aktiven einer "Aktion Bürger für Bürger" in der Rats-Fragestunde das Stadtoberhaupt Peter Reichert an, wie er sich denn nur durch sein Tun an der Schöpfung vergehen könne. Fragesteller Heinrich Rumetsch geriet bei Reichert aber an den ganz Falschen: Der Bürgermeister verwies auf seine Lebenseinstellung sowie seinen ehemaligen Beruf als Förster (Foto: Privat) und deren unstrittige Haltung zu Naturschutz und Nachhaltigkeit. Zudem habe er als Bürgermeister sowie Kreisrat "Verantwortung in vielen Richtungen" gerecht zu werden.

Nach 1000 Sendungen ist Schluss

(Foto: Becker)

Fast zwei Jahrzehnte lang gehörte "Welcome to the Club" zu den beliebtesten Sendungen des Mannheimer Senders "Radio Sunshine" und war auch Teil des Lebens von "DJ Klubbingman". Von dessen eigener Diskothek in Sinsheim, dem "Kiniki Palace" ging jetzt die 1000. und letzte Ausgabe der Kultreihe über den Äther. Angefangen habe alles 1997, erinnert sich der mit bürgerlichem Namen Thomas "Tommy" Schleh heißende DJ.

Damals sei der frühere Handball-Nationalspieler Uli Roth auf ihn zugekommen und habe ihn gefragt, ob er bei "Radio Sunshine" auf Sendung gehen wolle. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Warum der "Klubbingman" jetzt aufhört? Nun, er wolle sich anderen Projekten widmen. So stellte er innerhalb der letzten Ausgabe von "Welcome to the Club" seine neue CD vor. Schleh erzählt, es hätten ihn Leute unterschiedlichen Alters angeschrieben. "Sie sagen zum Beispiel, früher hätten sie die Sendung gehört - und heute ihre Kinder", freut er sich. Zusammen mit Enrico Zabler - sie bilden das Duo "Masterboy" - will er demächst auf Tour gehen. abc/aham/fhs/ze