Mahnwache für Aleppo und Berlin in Mannheim
"Gemeinsam für den Frieden eintreten" war das Motto auf dem Alten Messplatz
oka. "Aleppo" und "Berlin" stand auf den Schildern, die die Teilnehmer mitgebracht hatten. Circa 150 Menschen waren am Mittwochabend zu der vom Verein "Mannheim sagt Ja" initiierten Mahnwache auf den Alten Messplatz gekommen. Die hatte zunächst stattfinden sollen, um auf das schreckliche Schicksal der Bewohner von Aleppo aufmerksam zu machen. Doch nach dem Terroranschlag vom vergangenen Montag in Berlin, gedachten die Teilnehmer auch der Toten und Verletzten vom Breitscheidplatz. Dazu hatten die meisten Teilnehmer Kerzen und Windlichter mitgebracht.
Man habe die Mahnwache für Aleppo organisiert, weil man ein Zeichen setzen wolle. "Es ist eine große humanitäre Katastrophe, und wir müssen helfen", erklärte Vereinschef und Stadtratsmitglied Gerhard Fontagnier. "Wir müssen zusammenstehen und uns einsetzen für Versöhnung statt Hass", schloss Fontagnier seine kurze Ansprache - dafür gab es viel Applaus.
Dann gab er das Mikrofon an den 19-jährigen Mohammad weiter, der aus Aleppo nach Deutschland geflohen ist. Er war sichtlich tief bewegt über das schwere Schicksal seiner Heimatstadt: "Wo sind die Humanisten? Wo ist die Uno?", fragte er. Die Stadt sei vollständig zerstört, die Bewohner verängstigt. "Das alles geschieht, und die Welt sieht weg", bedauerte Mohammad.
Nach einer Schweigeminute sangen die Teilnehmer gemeinsam "Freude schöner Götterfunken" in mehreren Sprachen, dann die Friedenshymne "We Shall Overcome". Besonders laut sangen sie bei der Liedzeile "We Are Not Afraid" - Wir haben keine Angst.