Notfallzufahrt Neuenheimer Feld: Die große Frage ist das Wie?
Heute berät der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss die Zufahrt für Rettungswagen - Grüne wollen neuen Vorschlag einbringen

Von Timo Teufert
Langsam wird es unübersichtlich: Denn für die geplante Notfallzufahrt zur Uniklinik im Neuenheimer Feld gibt es jetzt insgesamt fünf Vorschläge, wie man im Falle eines Staus auf der Ernst-Walz-Brücke und an der Kreuzung Berliner Straße/Jahnstraße die Rettungswagen schnell und staufrei in den Campusbereich einfahren lassen könnte. Im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss, der heute um 17 Uhr im Neuen Sitzungssaal des Rathauses, Marktplatz 10, tagt, werden die Vorschläge mit Vertretern des Universitätsbauamts, dem Uniklinikum und dem Bereichsausschuss Rettungsdienst diskutiert.
> Die ursprüngliche Planung sah einen neuen, vier Meter breiten Radweg am Neckar zwischen Wehrsteg und Ernst-Walz-Brücke vor. Er sollte nördlich des vorhandenen Fuß- und Radweges verlaufen und zerschnitt damit die Hundewiese, die westlich der Brücke liegt. Die Rettungswagen könnten den neuen Radweg bis zu den Marsilius-Arkaden befahren, von dort aus würden sie dann über einen Erschließungsweg zum Hofmeisterweg gelangen.
> In einer überarbeiteten Variante der Stadtverwaltung, die durch den Protest gegen den Wegfall der Hundewiese entstand, würden die Rettungswagen nicht mehr über eine neue Trasse geführt, sondern der Fuß- und Radweg direkt am Neckar ausgebaut. Der 3,50 Meter breite Radweg sollte von fünf bis sieben Einsatzfahrzeugen pro Tag mitbenutzt werden. Die Hundewiese müsste in diesem Fall mit einer Gabionenwand abgestützt werden. Gegen diesen Plan regte sich im Bezirksbeirat und im Gemeinderat Widerstand. In diesem Vorschlag würde der Weg bis zu den Marsilius-Arkaden ausgebaut, der weitere Verlauf wäre wie in der ursprünglichen Variante.
> Das Universitätsklinikum fordert, die Notfallzufahrt nicht nur bis zu den Marsilius-Arkaden zu bauen, sondern gleich weiter bis zur Tiergartenstraße, wo sich die Notaufnahme der Medizinischen Klinik befindet und wo gerade der Neubau der Neuen Chirurgischen Klinik entsteht, mit der die Medizinische Klinik künftig eine gemeinsame Notaufnahme haben wird.
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> Die SPD-Fraktion hatte vor der Abstimmung im Gemeinderat im November eine neue Variante ins Spiel gebracht. Um die Schrankenanlage an der Kreuzung Jahnstraße/Kirschnerstraße umfahren zu können, sollten die Rettungswagen nach Meinung der Sozialdemokraten über einen Radweg und einen Parkplatz zwischen den Gebäuden der Chirurgischen Klinik hindurch geleitet werden. Ihre Fahrt zur Notaufnahme würde dann weiter über die Kirschner-straße und den Hofmeisterweg führen. Problem bei diesem Vorschlag: Der Hofmeisterweg ist teilweise nur sechs Meter breit, dort gibt es keine Ausweichmöglichkeiten für die Rettungswagen.
> Die Grünen-Fraktion hat nach einer Begehung am Samstag, an der auch Vertreter des Uniklinikums teilgenommen haben, den SPD-Vorschlag noch einmal modifiziert. Demnach würde die Schranke durch einen neuen Weg über das Gelände der Chirurgischen Klinik umfahren. Danach würden die Rettungswagen über die Kirschnerstraße bis zu den Marsilius-Arkaden gelangen. Dort könnten sie in Richtung Süden zum Neckar abbiegen und eine Baustraße nutzen, um zur Tiergartenstraße und den Notaufnahmen zu gelangen. "Die Vorteile dieser Variante sind eine schnellere Erreichbarkeit und Realisierbarkeit sowie eine Kostenersparnis von 735 000 Euro und keine Eingriffe in die Natur", heißt es von den Grünen. Einen entsprechenden Sachantrag will man heute einbringen.