Neues Kino, neues Festival, neue Baustellen: 2017 wird für Heidelberg aufregend

Von den kulturellen Höhepunkten bis zu den großen Entscheidungen des Jahres - Ein Ausblick, was im neuen Jahr wichtig wird

01.01.2017 UPDATE: 02.01.2017 06:00 Uhr 3 Minuten, 42 Sekunden

Das Kurpfälzische Museum zeigt eine Ausstellung über John Lennons Werk - auch über die Musik hinaus. Foto: dpa

Das wird eröffnet

Darauf haben viele Heidelberger lange gewartet: Endlich gibt es wieder ein großes Kino in der Stadt. Geplant ist die Eröffnung des neuen Multiplexkinos an der Eppelheimer Straße in der Bahnstadt für frühestens Anfang Mai. Die 15 Filmsäle bieten dann Platz für bis zu 1800 Besucher. Der große Hingucker wird ein neun Meter hohes Aquarium im Foyer.

Ebenfalls in der Bahnstadt soll nach den Sommerferien das Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus "B3" eröffnen. Darin ist die Grundschule des Stadtteils untergebracht, dazu eine Sporthalle, eine Kita und ein Bürgerzentrum mit Café. Zeitgleich wird der Gadamerplatz rund um das Gebäude fertig - inklusive Spiellandschaft.

Das gibt es zu erleben

Ein Höhepunkt des Kulturjahres wird das Festival "¡Adelante - Vorwärts!" des städtischen Theaters. Vom 11. bis 18. Februar geben 13 Gruppen aus Lateinamerika und Spanien einen Einblick in die Vielfalt der iberoamerikanischen Länder. Beim Stückemarkt vom 28. April bis zum 7. Mai steht dann die Ukraine als Gastland im Mittelpunkt. Und bei den Schlossfestspielen vom 16. Juni bis 4. August werden etwa der Klassiker "Das Wirtshaus im Spessart" nach der Filmkomödie von Kurt Hoffmann und das Märchen "Froschkönig" gespielt.

Das Kurpfälzische Museum präsentiert in seiner Ausstellung "Imagine John Lennon: Musiker - Poet - Zeichner - Aktivist" vom 16. März bis zum 25. Juni Fotos, Filme, Musik sowie Teile des grafischen und malerischen Werkes von John Lennon.

Zum Reformationsjahr holt das Kulturamt vom 24. Februar bis zum 26. März die interaktive Schau "Aufs Maul geschaut - Mit Luther in die Welt der Wörter" in die Stadt. Zudem zeigt das Kurpfälzische Museum von 21. Mai bis zum 22. Oktober die Ausstellung "Heidelberg und der Heilige Stuhl - von den Reformkonzilien des Mittelalters zur Reformation". Anlässlich des Reformationsjubiläums feiert die Badische Landeskirche vom 30. Juni bis zum 2. Juli das Chorfest Baden - mit Gottesdiensten und Chorauftritten in der Altstadt.

Die Eröffnung des Klassikfestivals "Heidelberger Frühling" mit Julia Fischer und dem BBC Philharmonic Orchestra am 25. März ist längst ausverkauft. Ein Höhepunkt wird aber auch das Wochenende vom 6. bis zum 9. April, das sich komplett dem "Lied" widmet. Dann erfüllen bei "Heidelberg singt" wieder Hunderte Teilnehmer die ganze Stadt mit Musik.

Die Stadtteile Wieblingen und Kirchheim werden 2017 beide stolze 1250 Jahre alt - und feiern dies das ganze Jahr über. Der große Höhepunkt sind aber jeweils die Jubiläumsfestwochen Anfang Mai (Wieblingen) und Anfang Juli (Kirchheim).

Das wird entschieden

Bei der Bettensteuer kommt es dieses Jahr zum Showdown: Bis zum 1. Juni müssen die Hoteliers, die erbittert gegen die Abgabe in Höhe von fünf Prozent für privat reisende Touristen gekämpft hatten, gemeinsam mit Heidelberg-Marketing eine Alternative vorlegen. Gelingt das nicht, tritt die Steuer automatisch zum 1. Januar 2018 in Kraft.

Entschieden wird auch darüber, wie das neue Konferenzzentrum in der Bahnstadt aussehen soll. Das Preisgericht wird die Siegerentwürfe im September küren. Zunächst aber wird - unter Beteiligung der Bürger - eine Aufgabenstellung für die Architekten erarbeitet. Für den neuen Bahnhofsvorplatz Süd in der Bahnstadt soll noch in der ersten Jahreshälfte ein Architektenwettbewerb starten.

In den Campbell Barracks wird schon in den nächsten Wochen der Sieger des "wettbewerblichen Dialogs" für das Gebiet zwischen Paradeplatz und den ehemaligen Stallungen bekannt gegeben. Der private Investor entwickelt das Gelände dann auf eigene Kosten. In den Stallungsgebäuden soll schon 2017 teilweise das neue Kreativwirtschaftszentrum starten, der Karlstorbahnhof zieht frühestens 2018 dort ein.

Wichtig wird dieses Jahr auch für die Universität: Bleibt die Ruperto Carola weiter exzellent? Das entscheidet sich zwar erst 2018 - im laufenden Wettbewerb der Exzellenzinitiative muss die Uni aber schon in diesem April Antragskizzen für Exzellenz-Cluster einreichen, im September fällt eine Vorentscheidung. Es geht nicht "nur" um Prestige, sondern vor allem um sehr viel Geld: Aktuell bezieht die Uni jedes Jahr 30 bis 40 Millionen Euro aus dieser Bundesförderung.

Das wird gebaut

Bahnen, Busse, Autos, Radler, Fußgänger: Der große Umbau an der Nordseite des Hauptbahnhofs wird ab Frühsommer viele Verkehrsteilnehmer betreffen. Die Bus- und Bahnhaltestelle wird direkt an das Bahnhofsgebäude verlegt, aus zwei Straßenbahngleisen werden vier. Dem Autoverkehr wird dagegen eine der bisher vier Spuren weggenommen.

Während die Campusbahn durch das Neuenheimer Feld vergangenes Jahr wohl endgültig beerdigt wurde, macht die Straßenbahn durch die Bahnstadt 2017 große Fortschritte: Die nächsten Gleisabschnitte zwischen Eppelheimer Straße und Czernybrücke werden gebaut.

In Mark Twain Village in der Südstadt werden weiter Gebäude abgerissen und so Platz für Neubauten gemacht - unter anderem entsteht ein Nahversorgungszentrum. Die Chapel wird zum Bürgerzentrum, im Sommer sollen die Sanierungsarbeiten beginnen. In den großen Ferien steht auch der Umzug der Julius-Springer-Schule in die ehemalige High School an. Deren Sanierung ist mit über 13 Millionen Euro das größte Schulsanierungsprojekt des Jahres.

Am Universitätsklinikum wird Ende 2017 wenigstens eine Baustelle beendet: die Aufstockung der Kinderklinik. 9,8 Millionen Euro kostet das Vorhaben, das dank einer Spende der Dietmar-Hopp-Stiftung finanziert werden kann. Zudem wird Mitte des Jahres das neue Zentrum für Infektionsforschung (CIID) eröffnet

Spatenstich ist dieses Jahr zudem für das neue Heidelberger Wahrzeichen im Westen der Stadt: Im Pfaffengrund entsteht der 55 Meter hohe Energiespeicher der Stadtwerke.

Das wird sonst noch wichtig

Für die größte Konversionsfläche der Stadt wird es langsam ernst: Am 29. März stellt die Internationale Bauausstellung ihre "Entwicklungsvision" für Patrick Henry Village öffentlich vor. Vergangenes Jahr haben international renommierte Architekten und Stadtplaner mal mehr, mal weniger verrückte Szenarien für die fast 100 Hektar große Ex-US-Siedlung in Kirchheim entworfen. Der niederländische Architekt Kees Christiaanse hat diese für die Entwicklungsvision zusammengeführt.

Im Frühjahr startet das große Sicherheitsaudit mit Vor-Ort-Begehungen rund um Kindergärten und Schulen - los geht es in der Altstadt. Bis Ende des Jahres sollen alle Stadtteile überprüft werden. In der zweiten Jahreshälfte wird zudem ein Gutachten zur Verkehrsberuhigung in der Altstadt erstellt. Im Zuge dessen wird auch geprüft, ob es an den Zufahrten zur Hauptstraße künftig Poller geben soll.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.