Kirchheimer Bezirksbeirat stimmt Rahmenplanung für Heidelberger Patton Barracks zu

Den Bezirksbeiräten ging es vor allem um die Wohnbebauung, die ist auf dem eigentlichen Gelände gar nicht mehr vorgesehen

10.03.2017 UPDATE: 14.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

So könnte das neue Patton-Gelände einmal aussehen. Der Bezirksbeirat rieb sich vor allem an den Ideen für eine Wohnbebauung (rechts unten), denn dort stehen Wohnhäuser auf Erbpachtgrundstücken. Grafik: Hosoya Schaefer

Von Steffen Blatt

Heidelberg-Kirchheim. Die kommunalpolitische Macht von Bezirksbeiräten ist sehr begrenzt. Sie haben nur beratenden Charakter, ihre Entscheidungen sind nicht bindend für den Gemeinderat. Was ihren Mitgliedern oft nur bleibt, ist, Fragen zu stellen, es ganz genau wissen zu wollen und zu mahnen, was es aus Stadtteilsicht bei einem Thema zu beachten gilt. So war das auch bei der jüngsten Sitzung des Kirchheimer Bezirksbeirats, bei der es unter anderem um die ehemalige US-Fläche Patton Barracks ging. Das Gremium sollte über die Rahmenplanung für die zukünftige Entwicklung des 14,8 Hektar großen Areals abstimmen, die in ihrer überarbeiteten Form bereits bei einem Stadtteilgespräch am 9. Februar vorgestellt worden war. Auf den Patton Barracks sollen sich Firmen in verschiedenen Größen ansiedeln, vom Start-up bis zum Konzern, außerdem wird eine neue Großsporthalle gebaut. Verschiedene Plätze und auch Gastronomie sollen für Leben sorgen.

Doch den Kirchheimer Bezirksbeiräten ging es vor allem um die Wohnbebauung. Die ist auf dem eigentlichen Gelände gar nicht mehr vorgesehen, sondern auf einem Areal südlich des Mörgelgewanns. Die Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs, das Büro Hosoya Schaefer aus Zürich, hatte für diesen Bereich eine mögliche Bebauung illustriert, er ist auch Teil des Rahmenplans. Dabei gehört die Fläche gar nicht der Stadt, sondern der Stiftung Evangelische Pflege Schönau, die dort vielleicht selbst einmal bauen möchte. Zudem wohnen in diesem Gebiet bereits Menschen. Eine Hausbesitzerin meldete sich schon beim Stadtteilgespräch, wies darauf hin, dass ihre Erbpacht noch bis 2049 laufe und sie nicht daran denke, das Recht samt Anwesen zu verkaufen.

Das trieb auch die Bezirksbeiräte um: "Sie können da nicht einfach etwas planen, wo Leute wohnen", wurde da etwa kritisiert. Christoph Czolbe vom Stadtplanungsamt versuchte zu erklären, dass es hier lediglich um Illustrationen von Möglichkeiten gehe und dass Stadtplanung den Blick in die Zukunft richten müsse. Außerdem entfalte eine Rahmenplanung keine juristische Kraft und ändere nichts an der starken Rechtsposition der Bewohner.

Fritz Engbarth-Schuffs Bedenken konnte Czolbe damit aber nicht ganz ausräumen. "Die Stadt sollte noch einmal juristischen Rat einholen, ob sich die rechtliche Situation der Anwohner durch den Beschluss des Rahmenplans nicht doch ändert", sagte der Grünen-Rat. Er enthielt sich am Ende bei der Abstimmung - auch, weil für ihn die Sporthalle falsch platziert ist. Trotzdem bekam der Rahmenplan bei acht Ja- und sieben Nein-Stimmen am Ende eine knappe Mehrheit.

Einstimmig hingegen fasste der Bezirksbeirat den Beschluss, die Patton Barracks förmlich als Sanierungsgebiet auszuweisen. Damit können etwa Schadstoffe im Boden beseitigt und Gebäude renoviert werden. Ebenso ohne Gegenstimme gab das Gremium grünes Licht für die Aufstellung eines Bebauungsplans für Patrick Henry Village. Das ist die Voraussetzung, dass dort irgendwann einmal überhaupt gebaut werden kann.

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