John Deere schult auf dem ehemaligen US-Flugplatz Vertriebspartner aus ganz Europa

Mit 370 PS über das Airfield - Zusätzlich 18 Hektar Ackerfläche angemietet

11.05.2015 UPDATE: 12.05.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Auf dem ehemaligen US-Airfield trainieren noch bis Mitte Mai Vertriebspartner von John Deere an neuen Traktorenmodellen. Dafür wurden auch zahlreiche Flächen, die sonst landwirtschaftlich genutzt werden, angemietet. Fotos: Rothe

Von Timo Teufert

Für fünf Monate wurde dem ehemaligen US-Flugplatz zwischen Kirchheim und Pfaffengrund noch einmal neues Leben eingehaucht: Seit Januar werden dort - voraussichtlich bis Ende dieses Monats - Verkaufs- und Kundendienstspezialisten von John Deere-Vertriebspartnern aus ganz Europa an neuen Traktoren des Unternehmens geschult. Neben dem Areal des Flugplatzes hat die Mannheimer Europazentrale des amerikanischen Unternehmens auch 18 Hektar Ackerfläche von den Landwirten der Umgebung angemietet, um dort die Landmaschinen im Alltagsbetrieb demonstrieren zu können.

Bis zu 200 Teilnehmer reisen dafür pro Woche an, um die Fahrzeuge zweieinhalb Tage lang in Aktion zu erleben. Am Ende der Schulungen werden 2000 Teilnehmer auf dem Airfield gewesen sein. "Gerade für die Verkaufsmitarbeiter ist es wichtig, die Landmaschinen zu kennen, damit sie den Kunden auf Augenhöhe begegnen", berichtet Oliver Neumann, Pressesprecher von John Deere. Auf dem Areal sind aber nicht nur die grün-gelben Traktoren von John Deere zu sehen: "Wir zeigen den Händlern auch Wettbewerbsprodukte, damit sie sehen können, wo die Vorteile unserer Maschinen liegen."

Für Heidelberg habe man sich ganz bewusst entschieden: "Der Standort, den wir auch im Frühjahr 2016 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gemietet haben, ist für uns sehr interessant", so Neumann. Vor Ort sei die entsprechende Infrastruktur wie Hangars zum Unterstellen und Schulungsräume für den Unterricht vorhanden. Und schließlich sei der Frankfurter Flughafen nicht weit und im benachbarten Mannheim haben die europäische Bereichsleitung und das Traktorenwerk ihren Sitz. Im Werk Bruchsal gibt es zwar ein Trainingszentrum des Unternehmens, doch das ist zu klein: "Dort haben wir nicht den Zugriff auf solch große Areale", sagt Neumann. Man benötige sowohl Asphaltflächen, um das Fahren unter Straßenbedingungen zu zeigen, als auch landwirtschaftliche Flächen, um die verschiedenen Anbaugeräte zu demonstrieren. John Deere ist deshalb Spezialist für die Nachnutzung ehemaliger Militärflächen: "Diese Weiterbildungsveranstaltung haben wir vor zwei Jahren auf einem ehemaligen US-Militärflughafen in Bitburg gemacht, und wir waren auch schon auf dem ehemaligen Panzer-Übungsplatz in Münsingen", berichtet der Pressesprecher. Ein Kauf käme aber nicht in Betracht, weil man solch große Flächen nicht ganzjährig sinnvoll nutzen könne, so Neumann.

Gezeigt werden auf dem Flugplatz nicht nur die Traktoren mit bis zu 215 PS, die in Mannheim gefertigt werden, sondern auch US-Modelle für wesentlich größere Flächen und mit bis zu 370 PS. Auf den Feldern wird auch das automatische Lenksystem gezeigt, mit dem per Satellit Überlappungen beim Säen oder Düngen vermieden werden können.

Probleme machte den Trainern nur die Trockenheit in diesem Frühjahr und der Staub, der deshalb entstand: "Wir bedauern, wenn Nachbarn beeinträchtig werden. Wir bemühen uns, durch eine andere Flächenwahl oder Bewässerung Abhilfe zu schaffen", versichert Neumann.

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