Heidelberger Literaturhaus: Lesungen auch ohne feste Bleibe

"Literaturhaus muss in die Altstadt": Bislang keine neue Bleibe für Literaturhaus-Freundeskreis, dennoch warten neue Veranstaltungen

18.08.2016 UPDATE: 19.08.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
E-Book und Buch

eBook-Reader oder gedrucktes Buch, Lesen bildet auf alle Fälle. Foto: Jens Kalaene

Von Anica Edinger

Heidelberg. Seit über drei Jahren sucht der gleichnamige Verein für sein Projekt "Literaturhaus Heidelberg" eine Bleibe - bislang vergebens. Eigentlich ist der "Wormser Hof", das ehemalige Lux-/Harmonie-Kino in der Hauptstraße, die Wunschimmobilie für die Freunde des Literaturhauses. Doch dort zieht jetzt ein Supermarkt ein, und über die weitere Nutzung in den Obergeschossen wurde noch nicht entschieden.

Das "Medienforum", Betreiber des Karlstorkinos, hatte die Idee, ein Literaturhaus könne doch in den Karlstorbahnhof ziehen, wenn der im Sommer 2017 auf die Campbell Barracks verlagert wird. Diesem Vorschlag erteilte Birgit Müller-Reiss, die Vorsitzende des Literaturhausvereins, noch im März 2015 mittels Stellungnahme in der RNZ eine Absage.

Seither ist es ziemlich still geworden um das Projekt. Nur eines hat sich in der Zwischenzeit bei den Beteiligten offenbar verändert - und das ist die Anspruchshaltung. Wenigstens berichtete das jetzt Matthias Wermke, der Vorsitzende des Literaturhaus-Freundeskreises, im RNZ-Gespräch.

Wenn es doch noch der Wormser Hof in der Hauptstraße 110 werde, "wäre das natürlich toll", so Wermke. "Wir sind uns aber alle vor allem darin einig, dass das Literaturhaus in der Altstadt sein muss", so Wermke. Warum? "Weil dort die Nähe zu den wichtigsten Buchhandlungen der Stadt und zur Universität gegeben ist."

Vonseiten der Stadt ist aber auch da zu hören: "Es gibt keinen neuen Sachstand." Ein Stadtsprecher erklärte auf RNZ-Anfrage, der Verein "Literaturhaus Heidelberg" engagiere sich weiter in der Immobiliensuche. Die Stadt "verhalte" sich dazu, sobald der Verein auf die Verwaltung mit Ideen zukäme.

Und auch der Freundeskreis-Vorsitzende betont: "Es ist nicht unsere Aufgabe, einen Standort zu suchen." Denn in Sachen Literaturhaus haben die Beteiligten eine strikte Arbeitsteilung: Der Literaturhausverein führt die Verhandlungen mit der Stadt und den potenziellen Vermietern, der Freundeskreis unterstützt das Projekt zum einen finanziell. Zum anderen organisiert er seit Beginn dieses Jahres Veranstaltungen, also Lesungen oder auch poetische Abende.

Und das funktioniert auch ohne festes Literaturhaus. Denn "dankenswerterweise" - wie Wermke betont - hat der Freundeskreis für seine Veranstaltungen Unterschlupf im Museum Haus Cajeth in der Haspelgasse 12 gefunden. Gut 50 Mitglieder hat der Kreis mittlerweile. "Aber unser Ziel ist, zum Ende des Jahres auf 100 zu kommen", sagt Wermke, "wir wissen aber natürlich auch, dass das noch ein langer Weg ist." Vorrangiges Ziel sei nun, den "Leuten zu zeigen, dass sich etwas tut" - auch ohne feste Immobilie.

Info: Der nächste Vortrag im Museum Haus Cajeth ist für Donnerstag, 22. September, geplant. Weitere Infos gibt es unter www.literaturhausheidelberg.de/freundeskreis.

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