In Eberbach-Lindach gilt: "Trübes" Wasser nicht verwenden

Trübe Proben von gestern sind im Gesundheitsamt, das sichere Ergebnisse erst für Montag erwartet

10.06.2015 UPDATE: 11.06.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden

Möglichst nicht zum Verzehr verwenden sollen die Lindacher ihr Leitungswasser bis zur Mitteilung des Gesundheitsamts. Foto: pa

Lindach. (fhs) Bis auf Weiteres kann in Lindach das Leitungswasser nicht mehr wie gewohnt verwendet werden. Bei einer routinemäßigen Kontrolle im Hochbehälter Lindach stellte das Gesundheitsamt am späten Mittwoch Vormittag in einer Wasserkammer fest, dass das Nass darin getrübt ist. Proben wurden gezogen und ins Labor gebracht. Die Stadtwerke haben gestern Nachmittag eine Erklärung veröffentlicht. Lautsprecherdurchsagen vom Streifenwagen aus informierten nachmittags in Lindach die Bewohner. Die Feuerwehr verteilte Mineralwasser in Flaschen.

In der Stadtwerkeerklärung ist von einem "technischen Problem" die Rede, das zu den "starken Trübungen im Wasserhochbehälter Lindach" geführt habe.

Die Folge: das Wasser in Lindach entspricht nicht mehr den Vorgaben der Trinkwasserverordnung und darf vorsorglich nicht mehr getrunken oder fürs Zubereiten von Lebensmitteln verwendet werden. Stadtwerkeleiter Günter Haag erklärte auf Nachfrage, dass die Stadtwerkemitarbeiter als Reinigungsmaßnahme den Hochbehälter gestern sofort durchspülten. "Es war mit dem bloßen Auge trübes Wasser festzustellen", so Haag, "das ist nicht vergleichbar mit unserer Situation letztes Jahr." Am 12. September waren auch bei einer Routineuntesuchung in einem Gebäude im Wasser Fäkalkeime festgestellt werden.

Ablagerungen als Ursache?

Als Ursache für das trübe Wasser gestern in Lindach vermutet Haag, dass "aus welchen Gründen auch immer" von Rohren Ablagerungen ins Wasser gefallen und in den Hochbehälter geraten sein könnten. Das Gesundheitsamt unersucht die Wasserproben. Mit einem aussagekräftigen Ergebnis ist jedoch frühestens am Montag, 15. Juni, zu rechnen. Haag erinnert an die Anforderungen der chemischen und biologischen Verfahren, bei denen diese Probe allein über 48 Stunden Zeit benötigt, um dazustellen, ob und was im Wasser enthalten sein könnte. So legen die Stadtwerke bis zur Freigabe durch das Gesundheitsamt den rund 200 betroffenen Lindacher Bürgern nahe, folgende Maßnahmen zu beachten:

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• Wasser darf momentan nicht zum Verzehr und zur Zubereitung von Lebensmitteln einschließlich Heißgetränken genutzt werden.

• Zähne sollten nur mit Stillem-/Mineralwasser geputzt werden.

• Großflächige Wunden sind vor dem Duschen/Baden wasserdicht abzudecken

• Fürs Waschen von Geschirr in der Spülmaschine ist ein Programm mit mindestens 60° zu wählen.

• Wäschewaschen in der Waschmaschine bei mindestens 40° ist unbedenklich.

Für Stadtwerkeleiter Haag ist die Feststellung wichtig, dass zwischen der Trübung des Trinkwassers in Lindach jetzt und der Verunreinigung des Trinkwassers im September/Oktober 2014 kein Zusammenhang besteht. Die Stadtwerke Eberbach setzten alles daran, die gewohnte Trinkwasserqualität schnellstmöglich wieder zu erreichen.

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