Osterburken hat den eigenen Bahnhof gekauft

Bei der Versteigerung in Berlin erhielt Bürgermeister Jürgen Galm bei 120.000 Euro den Zuschlag - Gaststätte soll in das Gebäude integriert werden

25.09.2014 UPDATE: 25.09.2014 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Die Stadt Osterburken hat für 120.000 Euro den Osterburkener Bahnhof erworben. Foto: Burkard Gassenbauer


Osterburken. (bg/joc) Eine wahre Punktlandung gab es bei der Versteigerung des Empfangsgebäudes des Osterburkener Bahnhofs bei der Auktion in Berlin. Bürgermeister Jürgen Galm war eigens in die Hauptstadt gereist, um für die Stadt mitzubieten. Die Obergrenze für das eigene Gebot hatte man auf 120.000 Euro festgelegt. Und genau für diese Summe erhielt Bürgermeister Galm dann auch den Zuschlag. Insgesamt gab es fünf Bieter für das Gebäude. Zum Versteigerungstermin hatte das Auktionshaus Karhausen für das sanierungsbedürftige Empfangsgebäude das Mindestgebot von 90.000 Euro aufgerufen.

Die Deutsche Bahn hatte ihr stattliches, aber sanierungsbedürftiges und weitgehend leer stehendes Empfangsgebäude, das vor geraumer Zeit zum Verkauf ausgeschrieben war, zur Versteigerung freigegeben, nachdem die bisher eingegangenen Kaufpreisangebote nicht ihren Erwartungen entsprochen hatten.

Für Osterburken war klar: "Wir müssen nicht kaufen." Wie Bürgermeister Galm, in Vorfeld gegenüber der RNZ betonte, seien neben dem Preis vor allem die Möglichkeiten einer künftigen Verwendung entscheidend. Vergeblich hatte man darauf gehofft, dass die Bahn ihr ungeliebtes Gebäude in der Römerstadt noch aus dem Auktionskatalog nimmt und der Stadt doch die Möglichkeit zu individuellen Gesprächen gibt.

Das Bahnhofsgebäude verfügt über eine Wohn- bzw. Nutzfläche von rund 1090 Quadratmetern; die Grundstücksfläche beträgt 1.770 Quadratmeter. Teilflächen des Gebäudes sind an die Deutsche Bahn vermietet, die die Räume auch künftig benötigt. Die Jahresnettokaltmiete wird mit 8600 Euro angegeben.

Der Zustand des in den 1860er-Jahren im Zuge des Baus der Odenwaldbahn Heidelberg-Würzburg errichteten Bahnhofsbegäudes ist dem Bürgermeister und den Gemeinderäten seit Jahren ein Dorn im Auge. Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren von der Bahn als Eigentümerin Signale bezüglich einer Sanierung und ein Nutzungskonzept für die Zukunft erhofft - vergebens. Stattdessen hat die DB ihr nach Ansicht des Gemeinderats stiefmütterlich behandeltes Objekt vor geraumer Zeit zum Verkauf ausgeschrieben. Die bis Anfang August eingegangenen Angebote hätten allerdings, wie es von Seiten der DB hieß, nicht den Erwartungen entsprochen.

Im Bemühen, Weichen zu stellen für eine städtebauliche Aufwertung, hat der Gemeinderat 2013 beschlossen, die Einbeziehung des Bahnhofs- und Post-Areals in das Programm "Altstadt" zu beantragen, um mittels Förderung Anreiz zu geben, diese Gebäude einer neuen bzw. intensiveren Nutzung zuzuführen.

Diese Planungen kann man jetzt nach dem Zuschlag konkretisieren und in die Realität umsetzen. Entsprechend zufrieden zeigte sich Stadtoberhaupt Jürgen Galm: "Wir haben den Zuschlag, das ist wichtig, jetzt können wir in Ruhe die umfangreichen Sanierungen einleiten und dafür die Förderung ausloten. Möglichkeiten für eine spätere Nutzung gibt es viele, wobei unser formulierter Wunsch auch die Installierung einer Gaststätte ist."

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