Höpfinger Umspannwerk bekommt neuen Transformator

Zur Verstärkung des Stromnetzes wird ein 430 Tonnen schwerer Transformator eingebaut

15.07.2016 UPDATE: 17.07.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Vor-Ort-Termin im Umspannwerk mit Pressesprecherin Regina König, Werkverantwortlichem Klaus Traub und Projektleiter Severin Mosek (v. l.).

Von Adrian Brosch

Höpfingen. 430 Tonnen Gesamtgewicht, 17,5 Meter Länge, 7,5 Meter Breite und 10,7 Meter Höhe, 300 Megavoltampere Nennleistung: Das sind die Eckdaten des Siemens-Transformators, der seit Mai im vom Energieversorger TransNet-BW betriebenen Höpfinger Umspannwerk am Kornberg zu finden ist.

Dort allerdings ist das Aggregat derzeit noch im "Urzustand", wie Anlagenverantwortlicher Klaus Traub beim Ortstermin mit der RNZ betont. "Der Trafo wurde aufgrund der sowieso schon sehr hohen Verladegewichts von immerhin 280 Tonnen ohne jegliche Anbauteile und ohne Zubehör angeliefert - außerdem passte er nur so, wie er hier steht, auf den Zug!" Aktuell präsentiert sich der hellgraue Koloss noch "nackig", erklärt Traub scherzhaft und verweist auf verschiedene noch nicht belegte Steck- und Anschlussstellen.

"Die Durchführungen für den Strom, der den Trafo später einmal durchquert, fehlen aktuell genauso wie die für den Betrieb nötigen Lüftermaschinen und die Ölpumpe für das Isolieröl", sagt er. Gerade das Isolieröl sei ein Kapitel für sich: "Gegenwärtig ist der Trafo noch nicht befüllt, da er noch nicht endmontiert ist und das Öl als Gefahrenstoff gilt", informiert Projektleiter Severin Mosek (Stuttgart).

"Wenn der Transformator seinen Dienst schließlich aufnimmt, transferiert er den Strom der auf 380 Kilovolt (kV) befindlichen Höchstspannungsebene auf die Hochspannungsebene, die rund 110 Kilovolt umfasst", fährt Klaus Traub fort. In Höpfingen wird der Strom dabei an Elektrizitätswerke gereicht, die ihn dann direkt weiter verteilen: "Er geht an die Verteilnetzbetreiber", schildert Traub, "sozusagen von der Autobahn auf die Landstraße."

Mit dem Verkehr, so der Anlagenverantwortliche, könne man im weitesten Sinne auch einen bauähnlichen Trafo vergleichen - das aus den 80er-Jahren stammende Produkt sorge, wenngleich es nach wie vor in Betrieb gehalten werde, in regelmäßigen Abständen für Störungen, die dann mithilfe der Überwachungs- und Regelstation im schwäbischen Wendlingen beseitigt werden. "Es ist wie mit alten Autos, bei denen mit den Jahren immer wieder kleine Defekte auftreten", meint Traub bei der Begehung des Geräts, "und um dem vorzubeugen und das vorhandene Netz gleichermaßen zu verstärken, wurde der zweite Trafo angeschafft."

Was auch von großer Wichtigkeit für die Region Odenwald-Tauber ist: Schließlich bedient das Werk auf dem Kornberg über seine Verteilung unter anderem benachbarte Werke am "Mühlholz" ebenfalls auf Höpfinger Gemarkung, in Boxberg, Schweigern oder Wertheim-Wartberg.

Bevor er das tut, wird der Trafo "erst mal zwischengelagert", wie Severin Mosek fortfähr. Allerdings ginge es nicht mehr auf den Asphalt oder gar den Schienenweg: Der endgültige Standort des Transformators befindet sich nur wenige Meter von seiner momentanen Lage entfernt. Dort ist gerade ein Heer von Bauarbeitern zugange. "Der Trafo wird auf ein Fundament gesetzt, für das zuletzt der Boden betoniert wurde", erklärt Klaus Traub der Rhein-Neckar-Zeitung. Inzwischen werden die Seitenwände eingezogen; "vermutlich im September" könne man das Aggregat aufsetzen. Auch das ist unterdessen noch nicht die sprichwörtliche Endstation: "Bis der Trafo endgültig in Betrieb gehen kann, müssen wir noch die vorhandenen Anlagen und Leitungen prüfen", berichtet Severin Mosek. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aber davon ausgehen, dass er "Ende des Jahres" ans Netz gehen werde.

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