Weinheim: Günstiger Wohnraum in den Allmendäckern?

Stadt will am südlichen Rand der Weststadt ein Baugebiet ausweisen - Bis 250 neue Wohnungen - Erschließungskosten von etwa 3,6 Millionen Euro

29.04.2016 UPDATE: 30.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

In den Allmendäckern an der verlängerten Theodor-Heuss-Straße soll ein Baugebiet mit bezahlbarem Wohnraum entstehen. Foto: Kreutzer

Weinheim. (web) Die Nachfrage ist eindeutig größer als das Angebot: In Weinheim fehlt es an Wohnungen - insbesondere in den günstigen Preisklassen. Nicht zuletzt die Diskussion um die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen hat das bewiesen. Jetzt will die Stadt reagieren: Bis 2021 sollen im Bereich Allmendäcker am südlichen Rand der Weststadt bis zu 250 neue Wohnungen entstehen. Der Anteil an Sozialwohnungen soll bei 20 Prozent liegen.

Die Ratsgremien werden sich ab Mittwoch, 4. Mai, 18 Uhr (Großer Sitzungssaal), mit dem Vorhaben befassen: Dann soll der Ausschuss für Technik und Umwelt die Verwaltung beauftragen, eine entsprechende städtebauliche Konzeption für das Gelände zu entwickeln. Laut Beschlussvorlage droht Weinheim eine Zwangspause im Wohnungsbau: Das Mammutvorhaben "Lützelsachsen Ebene" ist offensichtlich schon sehr weit gediehen. Als nächstes Großprojekt wollten Stadt und Gemeinderat eigentlich das Sanierungsgebiet "Westlich Hauptbahnhof" anpacken. Hier sind rund 400 neue Wohnungen geplant: Diese sollen vor allem auf dem Gebiet der heutigen GRN-Pflege entstehen. Doch der Umzug der Pflegeeinrichtung zögert sich länger hinaus, als zunächst angenommen.

So soll es noch bis Anfang 2019 dauern, ehe die GRN-Pflege ihren Standort in der Viernheimer Straße verlässt - und an die GRN-Klinik in der Röntgenstraße angeschlossen wird. Nach dem Umzug der Pflege müsse man sich zunächst um deren alten Gebäudebestand kümmern, "sodass die ersten Wohnungen dort keinesfalls vor Anfang 2021 auf den Markt kommen", heißt es in der Beschlussvorlage.

Nach Angaben der Stadt kommen jetzt nur noch die Allmendäcker infrage - zumindest dann, wenn Weinheim die Verzögerungen in der Viernheimer Straße für das Thema Wohnbau nutzen will: Andere Flächen, die als "Bauerwartungsland" gekennzeichnet sind, könne man nicht derart kurzfristig entwickeln, heißt es. Anders als die Allmendäcker befänden sich diese Grundstücke nicht im Besitz der Stadt - was längere Umlegungsverfahren zur Folge hätte.

Größere Brachflächen böten sich nicht an, und auf kleineren Freiflächen im Stadtgebiet lasse sich nicht die erforderliche Anzahl von Wohnungen bauen, argumentiert die Stadtspitze. Zumal Nachverdichtungen in bestehenden Wohngebieten oft auf Widerstände träfen - was zum Beispiel kürzlich in der Schollstraße der Fall war. Für die Allmendäcker spricht dagegen, dass der Anschluss an die übrige Weststadt hier vergleichsweise leicht vonstattengehen dürfte. In der Nähe gibt es bereits Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen.

Die Stadt rechnet mit Erschließungskosten von etwa 3,6 Millionen Euro, außerdem fallen unter anderem 2017 Planungskosten in Höhe von 120 000 Euro an. Auf der Habenseite sieht die Stadtspitze circa 6,38 Millionen Euro an Grundstückserlösen. Die Stadt legt jetzt einen engen Zeitplan vor: Sollten die Ratsgremien grünes Licht geben, will man noch in diesem Sommer eine Infoveranstaltung organisieren. Das Bebauungsplanverfahren wäre demnach Ende 2017 abgeschlossen - und schon Mitte 2018 soll die Vermarktung der Grundstücke beginnen.

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