Förderpreis "Gesunde Kommune"

Weinheimer Nordstadtprojekt wird ausgezeichnet

Schulen, Stadt, Kreis und Vereine haben gemeinsam am Projekt gearbeitet

19.04.2017 UPDATE: 20.04.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden

Unter anderem haben die Kinder und ihre Mitstreiter Spiel- und Bolzplätze inspiziert und der Stadt Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Dafür gab es nun 5200 Euro. Foto: Kreutzer

Von Günther Grosch

Weinheim. Weil für jeden Menschen, "egal ob Jung oder Alt", die Identifikation mit seinem Umfeld und seiner Heimat wichtig ist, "hat jeder mit angepackt, ist vieles in Bewegung geraten, und am Ende profitieren alle davon": Einen Förderpreis in Höhe von 5200 Euro gab es gestern im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses für die Stadt Weinheim. "Doch ohne euch hätte es diesen Preis nicht gegeben", lobte OB Heiner Bernhard die Vertreter der zweiten Grundschulklassen und der sechsten Realschulklassen aus der Friedrichschule.

Sie und ihre Klassenkameraden waren es, die auf Initiative des Amts für Soziales, Jugend, Familien und Senioren und des Gesundheitsamts des Rhein-Neckar-Kreises seit Herbst 2015 mit Unterstützung des Vereins der Weinheimer Nordstadtfreunde 14, der kommunalen Schulsozialarbeit, von Stadtjugendring und der Liebenzeller Gemeinde sowie dem Moscheeverein das auszeichnungswürdige Projekt in die Tat umgesetzt hatten.

Dabei geht es darum, die Bewegungsmöglichkeiten von Kindern in ihrem Lebensumfeld zu fördern und zu verbessern und die Betroffenen unmittelbar in dessen Gestaltung einzubeziehen, erläuterte Daniela Kleer als "Überbringerin" des von der "B 52 - Verbändekooperation Baden Württemberg" gestifteten Förderpreises "Gesunde Kommune". Hinter diesem sperrigen Namen verbergen sich der BKK Landesverband Süd, die Technikerkrankenkasse, die Knappschaft und der Verband der Ersatzkassen. Klassenlehrerin Heike Schersand dröselte die Aktivitäten der Nordstadt-Kinder noch einmal im Detail auf. "Spiel- und Bolzplätze wurden inspiziert, auf Schäden und ihre Benutzbarkeit überprüft, auf Plakaten Verbesserungsvorschläge gemacht und das Ganze fotografisch und filmisch festgehalten." Damit nicht genug: Mit Unterstützung vieler Erwachsener packten die Kinder selbst an, "um die Fehlerquellen zu beseitigen und ihre Ideen in die Tat umzusetzen".

"Wegen der vielen Glassplitter viel zu gefährlich!" - Auf diese Anregung der Kinder wurde von der Stadt ein neben einem Spielplatz stehender Glascontainer umgesetzt und ein Zaun erstellt, "damit die Bälle beim (Fußball-)Spielen nicht auf die nahe gelegenen Gleise fliegen". Fehlende "Hangelgeräte" und Rutschen wurden moniert und die Aktivitäten und Bestandserhebung bei einer kleinen "Bürgerversammlung" im Foyer der Stadthalle vorgestellt.

Die aus Vertretern der beteiligten Krankenkassen, der kommunalen Spitzenverbände und des Landesgesundheitsamtes bestehende Jury habe sich intensiv mit den vorliegenden Bewerbungen um Erhalt des Förderpreises auseinandergesetzt, sagte Daniela Kleer. Neben der Übereinstimmung mit dem Präventivleitfaden der gesetzlichen Krankenversicherungen seien besonders Kreativität und Nachhaltigkeit bei der Umsetzung der Konzepte bewertet worden. Mit dem Ergebnis: "Weinheim ist eine von fünf Kommunen, die alle erforderlichen Kriterien des Projekts ’Kinder der Nordstadt erkunden ihre Bewegungsräume’ komplett erfüllt haben."

Den Zusammenhang zwischen gesundem Leben in Jugend und Alter hatte zuvor Amtsleiter Claus Hofmann vom Amt für Soziales, Jugend, Familien und Senioren deutlich gemacht: "Wer in seiner Jugend in Bewegung bleibt, hat die Chance, auch im Alter fit zu sein."

Das Projekt sei mit der Preisverleihung aber noch nicht zu Ende, sagte Ute Schleh. Gemeinsam mit den Kindern werde man auch weiterhin danach schauen, "wo es hakt" und nach Abhilfemöglichkeiten suchen. Mit dem Bolzplatz am Rottenstein und der Schulhöfe an der Friedrichschule habe man die nächsten Aufgaben bereits auf der Agenda, kündigte OB Bernhard an.

Die entsprechenden finanziellen Mittel hierzu seien bereits in diesem und im kommenden Haushaltsplan eingestellt. Denn: "Die Menschen in ihrer Umgebung zu verankern, geht am besten durch aktives (Mit-)Tun."

In einem Punkt musste Daniela Kleer den Oberbürgermeister ("Wir brauchen noch mehr solcher Projekte und Preise") allerdings enttäuschen: "Den Preis gibt es für jedes Projekt und jede Stadt nur einmal."

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