Edingen: Baubeginn für Kindertagesstätte in Robert-Walter-Straße
Platz für sechs Gruppen - Weitere Kindergärten in Planung

Wenn alles gut läuft, könnte die Kindertagesstätte Martin-Luther schon in einem Jahr stehen. Über den offiziellen Baubeginn freuten sich Bürgermeister, Gemeinderäte, Erziehrinnen und vor allem die Kinder. Foto: Pilz
Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. "Wir sind Bauarbeiter und wir bauen immer weiter. Immer gerade, niemals schief, denn wir haben ’ne Wasserwaage und nen Meisterbrief", sangen die Kindergartenkinder beim Spatenstich zu ihrem neuen Domizil in der Robert-Walter-Straße in Edingen. Und wenn es nach ihnen und ihrem Song geht, dann können sie in gut einem Jahr ihre provisorische Container-Unterkunft hinter der Pestalozzi-Halle verlassen und in die neue Kita Martin-Luther einziehen.
Michler: Noch "weitgehend"
im Zeit- und Kostenplan
Fraglos wären auch Bürgermeister Simon Michler, der Gemeinderat, Erzieherinnen und das beauftragte Büro Hort+Hensel aus Kaiserslautern froh und dankbar, wenn Zeit- und der auf drei Millionen Euro taxierte Kostenrahmen eingehalten werden. Noch liege man "weitgehend" im Plan, so Michler beim symbolischen Spatenstich auf der Baustelle. In den kommenden Monaten wird die Firma Altenbach aus Heidelberg den Rohbau erstellen; nach Fertigstellung der Kita sollen dort sechs Gruppen, davon zwei für unter Dreijährige betreut werden. Diplom-Ingenieurin Claudia Hensel präsentierte einige Zahlen rund ums Gebäude.
Die Grundfläche beträgt 1400 Quadratmeter; die Kita selbst wird als Passivhaus mit intelligentem Be- und Entlüftungssystem, einer Photovoltaik-Anlage auf dem "nicht sehr reparaturanfälligen" Dach und einer beeindruckenden Dämmung gebaut. Der Energieverbrauch soll sich auf eineinhalb Liter Heizöl und Gas pro Quadratmeter und Jahr belaufen. "In den 80er Jahren lag man im Vergleich bei 20 Litern", erklärte Hensel.
Ein "Sondergebäude" schaffe man nicht mit der neuen Kindertagesstätte, meinte sie weiter. Denn falls man die Einrichtung im Kontext des demografischen Wandels und sinkender Kinderzahlen nicht mehr brauche, könne sie in Wohnraum verwandelt werden. Dass in der Kita Martin-Luther künftig frisch gekocht wird, finde sie persönlich ganz wichtig. Einen Rückblick in die Vergangenheit ersparte sich Michler und räumte den vorausgegangenen Debatten der Fraktionen im Gemeinderat um Ausschreibungsverfahren, Standort und Größe der Kita somit keinen Platz mehr ein.
Stattdessen richtete er den Blick in die Zukunft, denn dieser Spatenstich sei nicht der letzte für einen Kindergarten. Unter anderem soll 2018 ein neuer im Friedhofsweg in Edingen eröffnen, weitere sind in der Planungsphase. Zur Überbrückung muss die vorhandene "Containerlandschaft" auf dem Sportgelände der Schule ab Herbst weiter aufgestockt werden.
"Wir sind nicht nur Ankündigungsweltmeister, sondern wir setzen Dinge auch um", merkte der Bürgermeister trocken an. Sein Dank galt dem Gemeinderat, der den neuen Projekten "grünes Licht" gab, sowie der evangelischen Kirchengemeinde, die ihre Trägerschaft für kommende Kitas zugesagt hat.



