"Supernova Plasmajets" rockten Weinheimer Café Central
Gegen alle Gesetze und mit Explosionseffekt - Erstes Album veröffentlicht
Weinheim. (skh) Die "kosmische Katastrophe" geschah 2014: Gitarrist und Sänger Randy Stardust machte Jennifer Crush mit seiner Band bekannt. So prallte zusammen, was zusammengehörte - und doch so gar nicht zu passen schien. Gegen alle Gesetze des Musikuniversums nahm die Mannheimer Band, die "Achtziger Rock" machte, Crush, "eine Schwester der Alternative-Neunziger", zur Frontfrau. Es kam zur Explosion. Pinke und blaue Plasmajets schossen aus dem Lichtball der Supernova. Es klang wie Glam Metal, gemischt mit Heavy Melodic und spätem Neunziger Rock. Und ein bisschen nach Elektro.
Weil die Zusammensetzung stabil blieb - neben Crush und Stardust Manni McFly an der Gitarre, Cliff Burbon am Bass und Alexis Rose am Schlagzeug - entstand so etwas wie Ordnung im Chaos: der ureigene, natürlich gewachsene "Plasmajet-Sound".
Am Samstag schlug dieser Sound in Weinheim ein. Zur Feier ihres ersten Albums, das am gleichen Tag erschienen war, luden die "Supernova Plasmajets" ins Café Central ein. Zum sauberen Alternative Rock der Vorbands "Built to Resist" und "Ivory" braute sich die Fangemeinde zu einer saalfüllenden Masse zusammen; in Alters- und Stilmerkmalen so bunt gemischt wie die Klangpalette der "Plasmajets". "Ivory"-Sängerin Vanessa Vitkus ließ dieses Publikum - nach dem Verklingen ihrer voluminösen, mit meisterhaften Modulationen eingesetzten Stimme - in einer mindestens vor-ekstatischen Verfassung zurück.
Dann wiederholte sich jenes stellare Ereignis: Pinke und blaue Lichtstrahlen zerschnitten Bühne und Zuschauerraum in tausend Teile. Drums krachten aufeinander, von beiden Seiten des Raumes zischte in hellem Licht flackernder Dampf. Während sich am wieder aufklarenden Bühnenhorizont fünf Silhouetten abzuzeichnen begannen, drang rauchig und tief die Jennifer-Crush-Stimme in die Atmosphäre. Der kraftvolle Gesang schnürte den Wechsel der Töne zu einem Klangpaket zusammen, das die Fans mehr zum Zucken als zum Tanzen brachte: Elektrisiert fielen sie von schrammeligen Rockmomenten in metallische, um dann mit zum Schunkeln erhobenen Feuerzeugen durch die von Crush als "Achtung, ramondisch" markierten melodischen Passagen zu taumeln. Entlang der Titel des neuen Albums, das den Namen der Band trägt, entfaltete das explosive Prinzip der Supernova-Truppe seine Katapult-Wirkung.
Es dauerte einen Moment, bis das Café Central nach dem tosenden Schluss-Applaus wieder den Erdboden berührte und die Besucher die ersten Schritte machen konnten. Zu den qualitätvollen Metal-Cover-Songs der (bekennend irdischen) Band UMC klang die "Plasma-Party" aus.
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Mit dem damit aus der Taufe gehobenen Album zischen die "Supernova Plasmajets" weiter, als Nächstes nach Wiesloch, Worms und Berlin.