Das Restaurantschiff braucht noch ein Jahr

Die alte "Schlossblick" wurde innen saniert und kommt jetzt erst einmal in die Werft

09.04.2015 UPDATE: 10.04.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

In Arbeit: Das ehemalige Restaurantschiff am Neuenheimer Ufer wurde innen saniert. Foto: Joe

Von Birgit Sommer

Es wird noch ein Jahr dauern, aber dann soll die alte "Schlossblick" am Neuenheimer Neckarufer ein perfektes Restaurant auf dem Wasser sein. Der Mannheimer Besitzer Frank R. Hilbert ist mit einer Fachfirma am Arbeiten, seit er Anfang September die Baugenehmigung der Stadt in den Händen hielt.

Innen wurde das 110 Jahre alte Schiff neu zusammengeschweißt, zwei neue Oberdecks wurden eingezogen. Anfang Mai soll es in die Werft gebracht werden, so dass es auch von außen perfekt saniert werden kann. Neu verschweißen, neue Bleche einsetzen, frisch streichen - Hilbert weiß schon, was da an Arbeiten notwendig sein wird. Aber er ist sich sicher: "Das Schiff wird nachher in einem Zustand sein, der seinesgleichen sucht."

"Schrotthaufen" und "ein Bild des Jammers und des Niederganges", schreiben RNZ-Leser gerade jetzt über das Schiff, wenn Frühlingstemperaturen zum Spazierengehen am Ufer locken. Weil die Außenhaut noch nicht saniert ist, weil Fenster und Verkleidung fehlen und weil das Schiff 50 Zentimeter höher als früher im Wasser liegt (Hilbert: "Wir haben Tonnen von Beton herausgeholt."), wirkt es einfach nur noch plump und deplatziert. Doch im Innern hat sich in den letzten Monaten eine Menge getan. "Es ist eine sehr aufwendige Sache. Das Schiff wäre in sich zusammengefallen, von hundert Nieten waren 80 verrostet", erklärt Frank Hilbert. "Die Leute sehen nichts, da ist klar, dass sie denken, da tut sich nichts." Für ihn zählt nun, dass die alte "Schlossblick" stabil und in ordentlichem Zustand ist. Wenn es die Statik zulässt, will er auch noch die hässlichen alten Schwimmer außen entfernen lassen, die in den siebziger Jahren angebracht worden waren. Damals, so Hilbert, sei das Schiff im Fluss umgefallen und habe von der Feuerwehr mühsam wieder aufgerichtet werden müssen. Die Schwimmer sollten dann das Gleichgewicht halten. Ehe das Schiff in die Werft geht, will er eigens einen Schiffsbaustatiker klären lassen, ob man die Gewichte noch benötigt.

Frank Hilbert hatte die "Schlossblick" im April 2013 erworben und auch im gleichen Jahr noch mit dem Umbau begonnen. Doch dann ruhten die Arbeiten für ein Jahr, weil die Stadt Heidelberg umfangreichere Unterlagen für die Baugenehmigung haben wollte. Die wurden nachgereicht. Drei Experten des Baurechtsamtes überzeugten sich nach Angaben eines Sprechers der Stadt vor wenigen Tagen davon, dass der Betrieb auf der Baustelle läuft: "Es kann keine Rede davon sein, dass mit dem Schiff nichts passiert."

Für Frank Hilbert, der nach eigenen Angaben selbst zur See fuhr und ein Offizierspatent besitzt, ist das Schiff ein Liebhaberobjekt. Vom schlechten Zustand lässt er sich nicht abschrecken: "Ich lebe nicht davon, das ist mein Vorteil." Hilbert schaut in die Zukunft: "Ich glaube, wenn das Objekt fertig ist, wird es ein Renner." Eine Terrasse, die komplett geschlossen werden kann und sogar eine Fußbodenheizung besitzt, soll das Restaurant, das sich auf dem Mitteldeck befindet, im Sommer wie im Winter attraktiv für die Gäste machen. Da Frank Hilbert 30 Jahre lang in Spanien gelebt hat, wird es wohl spanische Küche anbieten. Ab Frühjahr 2016.

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