Neuer SAP-Chef hat einen bekannten Vater

11.10.2019 UPDATE: 11.10.2019 06:00 Uhr 59 Sekunden

Neuer SAP-Chef hat einen bekannten Vater

Wenn ein Unternehmen für mehr als 90 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen sorgt und damit eine Kleinstadt reich gemacht hat, dann lässt ein Führungswechsel in dem Konzern natürlich aufhorchen. Denn es stellt sich unweigerlich die Standortfrage. Die Walldorfer Bürgermeisterin Christiane Staab stimmt die neue Doppelspitze bei der SAP optimistisch, wie sie der RNZ sagt. "Wir freuen uns auf die gute Zusammenarbeit." Ihre Hoffnungen setzt sie dabei vor allem auf Christian Klein, der aus dem nahen Mühlhausen stammt. Und einen Vater hat, der in der Region bislang wesentlich bekannter ist als er selbst.

Karl Klein (Foto: Pfeifer), langjähriger Bürgermeister von Mühlhausen, sitzt für die CDU im Landtag. Auch wenn der Politiker am Freitag nicht für eine Stellungnahme erreichbar war: Er dürfte mit Sicherheit etwas dagegen haben, dass die SAP die Region verlässt, was der Aufsichtsratschef des Software-Konzerns, Hasso Plattner, vor sechs Jahren ins Spiel gebracht hatte. Staab kann aber auch auf Luka Mucic bauen. Der waschechte Walldorfer ist Finanzvorstand bei der SAP. "Dank ihm sind manche Wege ins Unternehmen kürzer, fällt es leichter, ins Gespräch zu kommen. Wir haben großes Vertrauen zueinander", sagt Staab. Mucic engagiert sich stark in der Kurpfalz und war zeitweise Vorstandsvorsitzender des Netzwerker-Vereins "Zukunft Metropolregion".

Bill McDermott hat Staab dagegen nie persönlich kennengelernt. "Es ist nicht so, dass einer wie er ins Rathaus kommt und sich dann persönlich vorstellt", verrät Staab. "Das läuft eher auf Arbeitsebene." Christian Klein könnte das ändern. Als Bürgermeistersohn kennt er Rathäuser ja schon ganz gut. (alb)