Die Stiftung soll Initialwirkung haben
Rauenberg. Dank einer Spende des Bauunternehmers Hans Menges konnte die "Gemeinwohlstiftung Rauenberg" ins Leben gerufen werden

Der stellvertretende Bürgermeister Günter Hemmerich (CDU) würdigte in diesem Zusammenhang das Lebenswerk des Stifters. Er habe Arbeitsplätze für Rauenberger in einer Zeit geschaffen, in der dies nicht so einfach war, und sei den Beschäftigten mit gutem Beispiel vorangegangen. Sie hätten gerne bei ihm gearbeitet. Er habe sich immer mit seiner Gemeinde verbunden gefühlt und die Vereine unterstützt. "Wir sind froh, dass wir einen Hans Menges haben!"
Wie in der Satzung nachzulesen ist, fördert die Stiftung "Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Jugend- und Altenhilfe, das öffentliche Gesundheitswesen, Kunst und Kultur, Umwelt- und Naturschutz, Landschafts- und Denkmalschutz, Heimatpflege und Heimatkunde, Sport, mildtätige Zwecke und bürgerschaftliches Engagement". Vorstand und Kuratorium wird damit ein breiter Aufgabenkatalog zur Förderung des Gemeinwohls in Rauenberg und dem Rhein-Neckar-Kreis an die Hand gegeben. Das kann durch eigene Projekte umgesetzt werden, aber auch durch die ideelle und finanzielle Förderung anderer Körperschaften und lokaler Einrichtungen. Außerdem können Stipendien, Beihilfen und Preise vergeben werden.
Der jeweilige Stadtkämmerer (zurzeit Thomas Dewald) oder im Verhinderungsfall sein Stellvertreter nimmt die Aufgaben des Vorstandes wahr, der den Verein nach außen vertritt und die Stiftung verwaltet. Über die Verwendung der Erträge aus dem Stiftungsvermögen entscheidet das Kuratorium, dem der Bürgermeister oder sein Stellvertreter angehören und weitere vier bis sieben Gemeinderäte, die von den Fraktionen vorgeschlagen werden. Auf seiner jüngsten Sitzung wählte der Gemeinderat Günter Hemmerich, Walter Kloé, Christian Kollenz (alle CDU), Rolf Becker, Hermann Brand (beide Freie Wähler) und Christiane Hütt-Berger (SPD) als Mitglieder des Kuratoriums. Die Arbeit von Vorstand und Kuratorium ist ehrenamtlich und auch ohne die sonst im kommunalen Bereich übliche Aufwandsentschädigung.
Thomas Dewald ging auf die Entstehungsgeschichte der Stiftung ein. Hans Menges sei mit seiner Idee schon vor eineinhalb Jahren auf die Gemeinde zugekommen. Eine ursprünglich geplante Bürgerstiftung kam nicht zustande, da diese mindestens 20 Stifter vorausgesetzt hätte. In Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt Jochen Christophel, dem Vertreter der Sparkasse Heidelberg, Siegbert Moraw, sowie Steuerberater und Gemeinderat Rolf Becker (Freie Wähler) sei schließlich eine "Kommunale Stiftung des bürgerliches Rechtes" gegründet worden. Nach der Abstimmung mit dem Finanzamt Sinsheim und dem Landratsamt Heidelberg stehe deren Anerkennung nun nichts mehr im Wege.
Die Ausführungen machten deutlich, dass bei der Gründung einer Stiftung viele Hürden zu überwinden sind und oft Spendenwillige daher wieder Abstand nehmen. Umso anerkennenswerter ist die Beharrlichkeit von Hans Menges, mit der er sein Ziel verfolgte. Diese "nicht alltägliche Großzügigkeit" wurde von allen Seiten gebührend gewürdigt. Der Stifter selbst war darüber am Ende so gerührt, dass er kaum Dankesworte formulieren konnte.



