Deutsch-Amerikanisches Freundschaftsfest kann nicht in Rohrbach bleiben
Der Messplatz ist bei den Veranstaltern unbeliebt und das Patrick Henry Village steht noch nicht zur Verfügung.

2016 und 2017 fand das Deutsch-Amerikanische Freundschaftsfest auf den ehemaligen Kasernenflächen in der Südstadt statt. Geht es nach dem Schaustellerverband, zieht es zumindest übergangsweise wieder dorthin. Foto: Rothe
Von Denis Schnur
Heidelberg. Seit drei Jahren gibt es das Deutsch-Amerikanische Freundschaftsfest wieder - zur Freude vieler Heidelberger und Besucher. 2016 und 2017 kamen sie in Scharen auf das ehemalige Kasernengelände in der Südstadt, 2018 und in diesem Jahr lud der Schaustellerverband zum Rummel auf die Konversionsfläche "Hospital" in Rohrbach ein - mit Erfolg, wie dessen Vorsitzender Horst Kräher betont. Da das Gebiet jedoch in den nächsten Jahren zum Wohnquartier umgebaut wird, kann das Freundschaftsfest dort nicht bleiben. Doch wohin es zieht, ist alles andere als klar. Die RNZ stellt die Alternativen vor:
Patrick Henry Village (PHV): "Back to the roots", würden die Amerikaner sagen, "zurück zu den Wurzeln". Das wäre der Umzug in die ehemalige Kaserne im Südwesten der Stadt. Hier fanden die ersten Freundschaftsfeste statt, bevor die US-Army sich nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 vom Rest der Stadt abschirmte. Und da der Ankauf des Geländes durch die Stadt bevorsteht, soll es in den nächsten Monaten "aktiviert" werden. Dazu findet etwa das städtische Bürgerfest im Januar 2020 im Süden des Areals statt. Also wäre es doch nur folgerichtig, wenn auch das Freundschaftsfest zu seinen Wurzeln zurückkehrt, oder?
Zumindest im Moment sei das nicht möglich, so Kräher. Denn der ursprüngliche Standort ist durch das Ankunftszentrum für Flüchtlinge blockiert und im Süden fehlen wohl die Anschlüsse für Strom und Wasser: "Die Stadt braucht für das Bürgerfest deutlich weniger Infrastruktur als wir mit unseren Fahrgeschäften". Erst wenn mit der Erschließung begonnen werde und neue Leitungen gelegt würden, sei PHV eine Option.
Messplatz: Mindestens genauso naheliegend wie die Frage nach PHV ist die nach dem Messplatz am Kirchheimer Weg. Schließlich wurde der für ebensolche Veranstaltungen gebaut. Ist er nicht mehr gut genug? "Wirklich gut war der noch nie", sagt Kräher. Bis 2014 fanden dort Herbstmesse und Volksfest statt. "Aber der Platz wird nicht angenommen." Man sehe ihn von keiner Hauptverkehrsader, zudem liege er sehr tief: "Wir sagen ,das Loch’ dazu." Die Schausteller wollen auf keinen Fall dorthin zurück.
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Airfield: Neben PHV bleibt eine weitere große US-Fläche, auf der das Freundschaftsfest noch nicht stattfand: der ehemalige Flugplatz zwischen Kirchheim und Pfaffengrund. Doch das Problem ist hier dasselbe: Die Leitungen fehlen. "Da müssen die Stadtwerke erst für Strom und Wasser sorgen", sagt Kräher. Dann könne der Rummel dort stattfinden.
Paradeplatz: Mitten in der Südstadt, starke Verbindungen zur US-Geschichte und schon zweimal Veranstaltungsort des Festes - der Paradeplatz liefert eigentlich perfekte Voraussetzungen. "Da wollen wir übergangsweise hin", sagt auch Kräher. Die Straßen seien breit genug, die Atmosphäre 2016 und 2017 super gewesen. "Es wäre etwas kleiner als in den letzten Jahren auf dem Hospital-Gelände". Aber damit könne man leben. Auch langfristig sei das Areal eine mögliche Alternative.
Speyerer Straße: Die Wunschlösung der Schausteller ist jedoch eine andere: Geht es nach dem Verband, richtet die Stadt in der Speyerer Straße beim Recyclinghof ein Veranstaltungsgelände ein. "Das wäre ideal", sagt Kräher. Dann liege man direkt an einer vierspurigen Straße, würde von vielen gesehen. Zudem werde schräg gegenüber mit der Großsporthalle auch ein Parkhaus errichtet, das genutzt werden könnte. Und nicht nur die Schausteller bräuchten ein Veranstaltungsgelände: "Dort könnten auch Open-Air-Events oder Flohmärkte stattfinden".Die



