Sulzbach bekommt eine S-Bahnhaltestelle
Weinheim-Sulzbach. Bahnsteige sollen an der Dammbrücke entstehen. Stadt kann sich einen Parkplatz für Pendler vorstellen

Weinheim-Sulzbach. Gute Nachrichten für den Weinheimer Norden: Laut Angaben der Stadt plant die Deutsche Bahn die Einrichtung einer Haltestelle im Ortsteil Sulzbach. In einem Gespräch zwischen Vertretern der Bahn, des Landkreises und der Stadt hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es entsprechende Vorplanungen in Auftrag gegeben hat - und diese vom Eisenbahnbundesamt genehmigt worden sind.
Mit der Einrichtung der Haltestelle erfüllt sich ein lange gehegter Weinheimer Wusch: Schließlich soll auch der nördlichste Stadtteil vom Ausbau der S-Bahn Rhein-Neckar profitieren. Zwar wird wohl nicht jede der S-Bahnen, die ab 2015 zwischen Darmstadt und Mannheim verkehren, in Sulzbach stoppen. Dafür ist der Verkehr auf der stark befahrenen Bahnlinie zu dicht. Vielmehr soll es laut Informationen der Stadt einen "alternierenden" Halt mit dem Ortsteil Lützelsachsen geben: Das bedeutet, dass Züge, die in Sulzbach stoppen, am S-Bahn-Halt in Lützelsachsen vorbeifahren - und umgekehrt.
Doch auch wenn nicht jede S-Bahn in Sulzbach halten sollte, wird der Weinheimer Ortsteil nun endlich an den Schienenverkehr angeschlossen. Und für die vielen Pendler aus den nahegelegenen Dörfern im Odenwald wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein Parkplatz eingerichtet. Die Haltestelle selbst soll unterhalb der Dammbrücke entstehen. "Das bietet sich an, weil hier schon ein Bahnübergang ist, und der Ortsteil von diesem Standpunkt aus abgedeckt werden kann", so Kastor Höhn vom Weinheimer Amt für Stadtentwicklung. Natürlich würde sich auch der Stadtplaner über einen neuen Haltepunkt freuen: Es habe in der Politik viele Stimmen gegeben, die sich für die Haltestelle ausgesprochen hätten: Vom Ortschaftsrat, über den Gemeinderat bis in die Landespolitik.
Der Beamte geht davon aus, dass die Bahn die Haltestelle bis zur Inbetriebnahme der neuen S-Bahnlinie einrichten wird: "Sonst müsste der Fahrplan ja im Nachhinein geändert werden." Ob es auch für einen barrierefreien S-Bahnstopp reichen wird, das ist dagegen noch nicht sicher. An stark frequentierten Haltestellen sind Einrichtungen wie Fahrstühle eigentlich Usus. Allerdings werden sie erst bei einem größeren Fahrgastaufkommen gefördert. Auch die Finanzierung eines Parkplatzes für Pendler müsste noch geklärt werden.
So gut wie sicher ist dagegen, dass der Bahnsteig für die nach Norden fahrenden Züge auf der Ostseite, südlich der Brücke, sein wird. Die Züge, die nach Süden unterwegs sind, werden nördlich der Brücke, auf deren Westseite, stoppen. Die Höhe der Kosten wird laut Angaben der Stadt erst absehbar sein, wenn die Vorplanungen vorliegen - und es endlich an die Planung eines Bauentwurfs geht.



