Der Bahnhofsvorplatz-Süd bekommt ein neues Gesicht
Ein Spiel mit Licht und Schatten – Preisgericht wählte drei Entwürfe aus

Das Berliner Büro "Pola Landschaftsarchitekten" (Pola steht für "Poetische Landschaften") lieferte den Siegerentwurf für die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes-Süd. Hier der Blick in Richtung Querbahnsteig (rechts) und Stadtloggia. Grafik: Pola
Von Philipp Neumayr
Heidelberg. Der Bahnhofsvorplatz-Süd soll das neue Eingangstor zur Bahnstadt werden, ein architektonisches und städtebauliches Aushängeschild. "Es ist eine der wichtigsten Stellen unserer Stadt, der Ort, der die Besucher Heidelbergs in Empfang nimmt", sagt der Erste Bürgermeister Jürgen Odszuck. Über den Platz sollen Fahrgäste künftig bequemen Zugang vom Querbahnsteig des Hauptbahnhofs zum Czernyring und dem geplanten Konferenzzentrum haben.
Die Stadt hatte gemeinsam mit dem Bauherrn, der Gustav-Zech-Stiftung, für das 11.000 Quadratmeter große Areal einen Wettbewerb zur Platzgestaltung ausgelobt. Gestern präsentierten Odszuck, Kai Dreesbeimdiek, Geschäftsführer der Gustav-Zech-Stiftung, und Cornelia Bott, Landschaftsarchitektin und Mitglied des Preisgerichts, im Dezernat 16 die drei Siegerentwürfe.

So sieht der Entwurf für den Bahnhofsvorplatz-Süd mit Blick zum Czernyring und zum neuen Konferenzzentrum aus. Grafik: Pola
Bis spät am Abend habe die Jury aus knapp 40 Vertretern der Stadt, des Gemeinderats, der Gustav-Zech-Stiftung und des Stadtteilvereins Bahnstadt zusammengesessen, erklärte Odszuck bei der Pressekonferenz. Am Ende wählte man aus den 24 eingereichten Arbeiten drei aus. Die Nase vorn hatte schließlich der Entwurf des Berliner Planungsbüros "Pola". "Ein Konzept, auf das man sich freuen kann", so Odszuck. Und eines, das recht minimalistisch daherkommt. So zeichne sich dieser Entwurf durch seine Offenheit und Freiheit aus, erklärte Bott. Er sieht nur eine vereinzelte Begrünung vor - in Form von locker angeordneten Großbäumen in Hochbeeten, die zugleich als Sitzgelegenheiten dienen sollen.
Die Fahrradrampe verläuft in Nord-Süd-Richtung und führt in eine Fahrradtiefgarage, die rund 1000 Stellplätze bereithält. Lediglich eine Abgrenzung etwa durch ein Geländer ist geplant, ansonsten besticht die Rampe vor allem durch ihre Unauffälligkeit. "Besser kann man das nicht gestalten", meint Odszuck. Für ausreichende Beleuchtung sollen große Strahler sorgen, die die Fläche von oben herab bescheinen. Auf dem kleinen "Taschenplatz" im nordwestlichen Bereich des Areals sieht der Siegerentwurf Wasserfontänen vor. Sie sollen für ein mediterranes Ambiente sorgen, verspricht Bott.
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Als besonders gelungen beim ersten Preisträger betrachtet Odszuck generell die Aufteilung des Platzes. Während die Ostseite des mittig positionierten Wohngebäudes, die morgens von der Sonne beschienen wird, stark mit Bäumen begrünt sei, profitiere die Westseite der Stadtloggia am Nachmittag vom Schattenwurf der Gewächse. "Dadurch stellt sich ein tolles Licht-Schattenspiel ein", so Odszuck.
Einen Höhepunkt biete darüber hinaus die baumfreie Gasse westlich des geplanten Hotelgebäudes. Dadurch hätten Fußgänger und Geschäftsleute freie Sicht auf den alten Wasserturm im Süden des Vorplatzes. Nach den nun anstehenden Verhandlungen mit den einzelnen Preisträgern muss der Gemeinderat entscheiden, welcher Entwurf den Zuschlag erhält. Im Frühjahr 2019 sollen die Bauarbeiten beginnen, drei Jahre später wird dann der Bahnhofsvorplatz-Süd sein neues Gesicht zeigen.
Info: Die Wettbewerbsentwürfe sind bis Mittwoch, 23. Mai, im Dezernat 16, Emil-Maier-Straße 16, ausgestellt, montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Heute um 17 Uhr und am Freitag, 18. Mai, um 15 Uhr gibt es eine kostenlose Führung.



