Lautenbach wird wieder als Gewerbegebiet untersucht
Gemeinderat lässt prüfen, ob an der B 37 ein Gewerbegebiet ausgewiesen werden kann

Die Fläche Lautenbach, (links im Bild) an der B37 gegenüber Rockenau, wird jetzt geprüft, ob sie als Gewerbegebiet ausgewiesen werden kann. Foto: Martina Birkelbach
Von Martina Birkelbach
Eberbach. Ob die Fläche "Lautenbach" links an der Bundesstraße B37 von Eberbach Richtung Lindach gegenüber Rockenau als Gewerbegebiet ausgewiesen werden kann, soll jetzt geprüft werden. Das entschied der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit knapper Mehrheit.
Die CDU hatte den Antrag gestellt, die Planungen für ein Gewerbegebiet Lautenbach per Grundsatzbeschluss im Gemeinderat wieder aufzunehmen. "Die Fläche soll dann zukünftig im Flächennutzungsplan als Gewerbefläche aufgenommen werden", hieß es im Antrag.
Aufgrund der topografischen Lage Eberbachs und auch im Hinblick der Verkehrsanbindung sei die Gewerbefläche Lautenbach nahezu alternativlos. Durch neue Gewerbeflächen will die CDU-Fraktion einer weiteren Abwanderung von Betrieben und Arbeitsplätzen entgegenwirken. "Leider sind in den letzten Jahren zahlreiche Betriebe aus Eberbach abgewandert, da kein geeignetes Bauland zur Verfügung stand." Die CDU erhofft sich davon aber auch die "Neuansiedlung neuer Gewerbebetriebe". Der Antrag wurde im Laufe der Diskussion leicht abgewandelt, es sollen vorerst nur Vorarbeiten getroffen beziehungsweise erstmal geprüft werden.
Stadtbaumeister Steffen Koch teilte mit, dass das Thema im kommenden Jahr sowieso auf der Liste stand und für diverse Untersuchung im Haushalt bereits 20.000 Euro vorgesehen seien.
"Gelita hat gebaut, man könnte es versuchen nach langem Suchen wieder auf das Stück zurückzukommen", so Karl Braun (CDU). Seiner Meinung nach könnte man es versuchen und vielleicht "doch etwas bewegen". "Wenn man nichts tut, geschieht auch nichts", folgerte er.
Betriebe wandern ab
Heiko Stumpf (CDU) ergänzte die gute Verkehrsanbindung und dass das Gebiet niemanden stören würde. "Ich kenne bereits drei Betriebe, die abgewandert sind", betonte er. Wenn es nur ein Prozent Nachteil für Rockenau bringen würde, so Michael Schulz (CDU), dann würde man auch darauf verzichten.
Rolf Schieck (SPD) erklärte, dass er den Antrag unterstützen werde, aber die Skepsis groß sei. "Ich unterstütze natürlich die Suche nach neuen Gewerbeflächen in der Stadt. Aber das Thema Lautenbach ist nicht neu. Schon damals hat es vom Landratsamt keine Genehmigung gegeben." Peter Wessely (Freie Wähler) betonte, grundsätzlich für neue Gewerbegebiete zu sein. Das Gebiet Lautenbach hingegen sei wegen Hochwassergefahr nicht geeignet. Damals sei das schon so gewesen. "Wir sollten das Geld sparen, es wäre schade drum."
Für die AGL stand das Gebiet aus "ökologischen Gründen" grundsätzlich nicht zur Debatte. Christian Kaiser: "Das ist ein schwerer Eingriff und ökologisch nicht sinnvoll." Außerdem bemängelte er, dass die von Koch erläuterten Mittel über 20.000 Euro im Haushalt nicht erkennbar seien. "Das hätte man deutlicher machen können, dann hätten wir einen Antrag dagegen gestellt."
Bürgermeister Peter Reichert erklärte: "Es geht nicht darum, 20.000 Euro auszugeben. Es geht darum zu schauen, was geht. Einfach mal drauf schauen und vorfühlen; derzeit gibt es keine Fläche mehr für Gewerbebetriebe in Eberbach." Und seiner Meinung nach könne man durchaus alte Planungen wieder aufgreifen.
"Es war damals ein aussichtsloses Unterfangen. Es war damals nicht genehmigungsfähig", so Peter Stumpf (AGL). Er sei dagegen, für ein aussichtslosen Unterfangen Geld auszugeben.
Laut Benjamin Müller (Freie Wähler) kann man "ruhig prüfen, denn "egal wo, ein Gewerbegebiet ist immer ein Eingriff in die Natur." Dietmar Polzin (Freie Wähler) fügte an, dass auch er es aus ökologischen Gründen kritisch sehe, es aber sicher Gewerbebetriebe gibt, die sich dort ansiedeln würden. Bauamtsleiter Steffen Koch erklärte, dass man mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Wasserrechtsamt Kontakt aufnehmen werde. "Dieser Schritt kostet zunächst nichts", betonte er. Dann werde man dem Gemeinderat wieder berichten.



