Karlstorbahnhof Heidelberg

Gemeinderat gibt grünes Licht für Umzugspläne

Im Januar stellte Karlstorbahnhof-Geschäftsführerin Ingrid Wolschin die Pläne für das neue Haus in der Südstadt vor, die Verwaltung zog aufgrund der Kosten zunächst die Notbremse.

14.12.2017 UPDATE: 15.12.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden
Hier soll der neue "Karlstorbahnhof" in der Südstadt entstehen. Archivfoto: Rothe

Von Anica Edinger

Heidelberg. Aufatmen im Karlstorbahnhof: Am Donnerstagabend gab der Gemeinderat mit großer Mehrheit grünes Licht für die teurere Variante der Verlagerung des Kulturhauses auf die Campbell Barracks - endlich. Denn das Kulturhaus wartete seit gut einem Jahr auf die endgültige Entscheidung der Stadträte. Bedarf für mehr Kapazitäten meldete der Karlstorbahnhof sogar noch viel früher an - nämlich im Jahr 2011.

Im Januar 2017 stellte Karlstorbahnhof-Geschäftsführerin Ingrid Wolschin schließlich die Pläne für das neue Haus in der Südstadt mit den Architekten Bernhardt + Partner vor - und warb auch bei den Gemeinderatsfraktionen um Zustimmung. Doch die Verwaltung zog die Notbremse. Die Kosten seien mit 15 Millionen Euro viel zu hoch, so die Argumentation.

Es war ein langer Weg: Schon im Januar dieses Jahres stellte Ingrid Wolschin mit Toni Landomini, Vorstand der Freunde des Karlstorbahnhofs, und Architekt Christopher Heinzerling die Pläne für das neue Haus in den ehemaligen Stallungen auf den Campbell Barracks vor. Foto: Rothe

Im Doppelhaushalt seien nur 13 Millionen für Umbau und Umzug vorgesehen. Also entschieden die Stadträte im Juli, die Pläne noch einmal zu überarbeiten - und nach Sparpotenzial zu suchen. Ein Expertengremium wurde gegründet, das im Herbst feststellte: Ohne einen Qualitätsverlust ist es nicht möglich, viel günstiger zu bauen. Die Option, dass der Karlstorbahnhof ohne sein Kino in die Südstadt zieht, schlossen die Gemeinderäte von Anfang an aus.

Gestern war es Stadtrat Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke), der eben jene Möglichkeit noch einmal ins Spiel brachte. "Ich halte es für realisierbar, dass das Kino nicht mit umzieht." Es sei ein Fehler gewesen, diese Option von vornherein auszuschließen, denn: "So war es abzusehen, dass keine Einsparungen möglich sind." Die Kostenentwicklung des Projekts nannte er "phänomenal" - "die ersten Schätzungen lagen noch bei 11 Millionen".

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Die Bunte Linke stimmte ebenso gegen die Verwaltungsvorlage wie auch einige Stadträte der Fraktion "Die Heidelberger". Zustimmung gab es dagegen mehrheitlich von der CDU. Fraktionsvorsitzender Jan Gradel sagte: "Wir wollen jetzt einen Schlussstrich unter eine sehr lange Diskussion ziehen."

Auch wenn man sich gewünscht hätte, "dass die Planungen im Kostenrahmen bleiben". Auch die Grünen-Fraktion habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, wie Stadtrat Manuel Steinbrenner sagte. Doch er war sicher: "Die beste Lösung liegt auf dem Tisch." Andere Varianten wären nicht ohne beträchtliche Funktionseinschränkungen des Karlstorbahnhofs realisierbar gewesen. Uneingeschränkt erfreut zeigte sich dagegen die SPD. "Wir sind froh, dass wir die Vorlage mitbeschließen dürfen", sagte Fraktionsvorsitzende Anke Schuster. Denn: "Wir machen den Karlstorbahnhof zukunftsfähig."

CDU-Stadtrat Matthias Kutsch appellierte schließlich noch einmal an die Verwaltung, den Prozess zu beschleunigen. "Es wäre wünschenswert, wenn der Betrieb im Herbst 2020 regulär starten kann." Laut Verwaltungsvorlage könnte dann aber frühestens mit dem Umzug begonnen werden.

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