Heiligkreuzsteinach

Das schnelle Internet lässt auf sich warten

Das Ziel der Breitbandversorgung bis Ende 2018 ist in Gefahr

11.12.2017 UPDATE: 12.12.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Von Thomas Seiler

Heiligkreuzsteinach. Das ersehnte "schnelle Internet" für die Gemeinde und ihre sechs Ortsteile hält Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl und den Gemeinderat mächtig auf Trab. Sie stehen nämlich bei den Bürgern im Wort, dass eine flächendeckende Versorgung durch den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar mit 50 Megabit pro Sekunde bis Ende 2018 zum Standard jeden Haushalts in der Kommune gehört. "Dafür tun wir alles, um dieses Ziel zu erreichen", betonte die Rathauschefin nicht nur in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Obwohl sich nun Bedenken einschlichen, dass dieser aus der Sicht Pfahls "straffe und sportliche Zeitplan" auch klappt.

Schon in der Sitzung im Oktober stimmte der Gemeinderat deshalb dafür, den Zweckverband mit der Umsetzung des nächsten Bauabschnitts für den erforderlichen Breitbandausbau durch die Berliner Firma LAT zu beauftragen und dafür rund 430.000 Euro bereitzustellen. Allerdings kamen noch weitere 110.000 Euro für die Errichtung eines Multifunktionsgebäudes hinzu. Damals betonte der Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands Schönau, Werner Fischer, dass nach Abzug der anteiligen Fördermittel in Höhe von 237.000 Euro auf die Gemeinde rund 300.000 Euro zukommen, wiewohl im laufenden Etat nur 250.000 Euro ausgewiesen seien. Vor dem Hintergrund weiterer anstehender Maßnahmen beschloss man dann, die Hälfte der benötigten Summe durch Eigenmittel zu finanzieren und den anderen Teil durch ein beim Zweckverband aufzunehmendes Darlehen.

Allerdings waren schon in der Oktober-Sitzung nach der Vorstellung der einzelnen Baustufen durch Falk Hoffmann vom Zweckverband Zweifel aufgekommen, ob das Zeitfenster überhaupt ausreicht. Gemeinderat Peter Schäfer (SPD) hatte damals gefragt, ob man tatsächlich warten müsse, bis die Backbone-Leitung ihren Anschluss in Weinheim findet, der erst im Frühjahr 2019 geplant sei. Hoffmann hatte ihm entgegnet, dass man versuche, Heiligkreuzsteinach früher anzuschließen.

Und genau dieses Thema, zumal das Backbone-Netz bekanntlich ein Kreis-Netz darstellt, trieb während der aufflammenden Diskussion darüber den Schweiß auf die Stirn der Bürgermeisterin. "Wir hoffen immer noch, unser gegebenes Versprechen zu halten", erklärte sie, zumal sie die Umsetzung der Glasfaser-Hausanschlüsse für die Refinanzierung als notwendig erachtete. Für wenig sinnvoll hielten die Gemeinderäte ebenfalls eine Verzögerung bis 2019. "Wir machen jetzt verstärkt Druck und schalten im Notfall auch den Landrat ein", zeigte sich Pfahl kämpferisch.

Dass sie dabei ihr Herzblut vergießt und jeden Ortsteil zufrieden stellen will, erkannte man auch an dem Sitzungsort. Die fand erstmals im Dorfgemeinschaftshaus in Hilsenhain statt, das gerade mal 150 Einwohner umfasst. "Wir sind hier mit Glasfaser total unterversorgt", monierte in der Fragestunde ein Bürger. Anlass für die Ortschefin, nachdem sie die "Hilsemer Dorfgemeinschaft" über den grünen Klee gelobt hatte, nochmals darauf hinzuweisen, dass es jetzt darum gehe, "unsere Glaubwürdigkeit unbedingt zu erhalten".

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