Sanierung Dorfscheune Malsch

Im Frühjahr soll es losgehen

Gemeinderat billigt eine Entwurfsplanung – Baubeginn ist für März 2018 geplant

06.11.2017 UPDATE: 07.11.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Rathaus Malsch

Rathaus Malsch. Foto: Reinhard Lask

Malsch. (oé) Die Pläne für die Sanierung der Dorfscheune in Malsch werden immer konkreter. Jetzt hat der Gemeinderat seine grundsätzliche Zustimmung zur Entwurfsplanung erteilt, sehr zur Freude von Bürgermeisterin Sibylle Würfel: "Toll, dass wir es geschafft haben, gemeinsam diesen Weg zu gehen." Die Pläne werden nun so weit konkretisiert, dass voraussichtlich im Februar die Auftragsvergabe erfolgen und im März 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. An Kosten sind 375.000 Euro veranschlagt. Rund 60 Prozent davon können über Sanierungsgelder finanziert werden. Auch aus dem Ausgleichsstock fließen öffentliche Zuschussmittel, sodass am Ende voraussichtlich rund 150.000 Euro aus dem Gemeindesäckel bezahlt werden müssen.

Planer Wolfgang Müller-Hertlein erläuterte die Pläne im Detail. Demnach sollen die Gebäudefassaden auf der Rückseite und an den beiden Gebäudeseiten in Naturstein belassen werden (zur Brunnengasse hin wird der Naturstein wieder sichtbar gemacht). Die Frontseite des Gebäudes soll hingegen einen Putz erhalten, der allerdings an den Gebäudeecken eingerückt ist, sodass dort der Naturstein sichtbar bleibt. Auf entsprechende Rückfragen aus dem Gremium nannte Müller-Hertlein eine solche Lösung "vielleicht ganz reizvoll", zumal gerade die vordere Fassade unverputzt nicht gut aussehe. Ein zweiflügeliges Tor führt ins Innere der Scheune. Dort sind auf der einen Seite die Sanitäranlagen untergebracht (drei WC und ein Behinderten-WC); in der Mitte entsteht ein Raum, der für Veranstaltungen genutzt werden kann; und im anderen Flügel ist Platz für Lagerräume, die Hausanschlüsse und eine Spüle (mit einer Durchreiche nach draußen).

Der Gewölbekeller soll einen Betonboden auf Kiesfilter mit umlaufender Rinne und einer Schachtentwässerung erhalten. Gegen den Schimmelbefall werden die Kellerwände abgeflammt. Auch eine Entlüftung ist vorgesehen, die über Sonnenkollektoren mit Energie versorgt wird. Auf der Rückseite des Gebäudes wird der mittlere Raum (die "Tenne") verglast, später könnte so auch ein Durchgang zum hinteren Platz entstehen. Stahlträger im Innern der Scheune sollen deren Statik verbessern.

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Die Fraktionen zeigten sich insgesamt zufrieden mit dem Entwurf. Marco Matzka (CDU) bemängelte jedoch, dass man vom vorderen Platz aus keinen direkten Zugang zu den Lagerräumen habe - ein Nachteil etwa bei Weinfesten. Dem Planer zufolge lässt sich dies jedoch leicht beheben. Auch Konrad Fleckenstein (Freie Wähler) wünschte sich hier eine Verbesserung der Funktionalität, "nicht ganz logisch" erschien ihm, dass der Naturstein überall sichtbar bleiben, ausgerechnet die Frontfassade aber verputzt werden solle. Allerdings seien dies nur Marginalien. Claus Stegmaier (Grüne) wiederum fand gerade diese Lösung "sehr gut", weil hier die Fassade "wirklich unschön" aussehe. Er zeigte sich gespannt auf die weiteren gestalterischen Vorschläge und die Materialdetails. Uwe Schnieders (CDU) begrüßte die statische Sicherung des Bauwerks und die zusätzlichen Toiletten ebenso wie die Ermöglichung eines Durchgangs zum rückwärtigen Platz (der noch der Neugestaltung harrt). Gerade bei der Bürgerbeteiligung war dies angeregt worden. "Mit einem weinenden Auge" sah er hingegen die "über 20 Prozent Baunebenkosten".

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