Heidelberger Gemeinderat sagt Nein
Heidelberger Stadtparlament fürchtet um die eigenen Standorte in Kirchheim und Boxberg

Noch ist die Geschwister-Scholl-Schule im Leimener Stadtteil St. Ilgen nur eine Grund-, Haupt- und Werkrealschule. Foto: Frenzel
Heidelberg/Leimen. (ste) Der Heidelberger Gemeinderat stellt sich gegen die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule im Leimener Stadtteil St. Ilgen. Bei einem solchen Vorhaben werden die Umlandkommunen automatisch miteinbezogen mit dem Ziel, einen Konsens herzustellen - diesen hat der Heidelberger Gemeinderat nun verweigert.
Das Gremium stimmte am Donnerstagabend mit 21:15 Stimmen und bei vier Enthaltungen für den entsprechenden Vorschlag der Verwaltung. Die Mehrheit befürchtet, dass eine Gemeinschaftsschule in St. Ilgen - dort soll die bestehende Werkrealschule umgewandelt werden - die zwei Heidelberger Standorte in den Stadtteilen Kirchheim und Boxberg sowie die Internationale Gesamtschule (IGH) in Rohrbach gefährdet. Derzeit besuchen 75 Schüler aus dem möglichen Leimener Einzugsgebiet die beiden Heidelberger Gemeinschaftsschulen. Käme die neue Bildungseinrichtung in Leimen, könnten die Anmeldezahlen laut Stadtverwaltung unter die kritische Grenze von 40 fallen. Dann wäre die Zweizügigkeit - also zwei Klassen in jedem Jahrgang - gefährdet, die organisatorisch und pädagogisch aber zwingend erforderlich seien. An der IGH sind 311 Schüler angemeldet, die potenziell auch die Leimener Gemeinschaftsschule besuchen könnten.
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Gegen den Verwaltungsvorschlag stimmten unter anderem die Grünen. Sie sind der Ansicht, dass durch steigende Schülerzahlen in Zukunft kein Standort gefährdet wird. Auch Walldorf, Sandhausen und Bammental haben nichts gegen das Leimener Projekt. Wiesloch und Nußloch hingegen hat das Einvernehmen verweigert. Wird nun in einem Schlichtungsverfahren kein Konsens erzielt, muss das Kultusministerium in Stuttgart entscheiden.



