Ehemaliges Gasthaus an der Kirchardter Hauptstraße wird entrümpelt und entkernt

Erster Sanierungsversuch war bereits vor elf Jahren - Stadt hofft auf Interessenten mit Ideen

02.03.2017 UPDATE: 03.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Im Erdgeschoss türmen sich Unrat und in die Jahre gekommenes Baumaterial.

Kirchardt. (isi) Im "Hirschen" rumpelt es. Seit einigen Tagen sind die Handwerker in dem alten Gasthof in der Hauptstraße 11 zugange. Zunächst müssen Keller und Erdgeschoss entrümpelt werden. Dann werden die Stockwerke begehbar gemacht. Denn die Gemeindeverwaltung hofft auf einen Interessenten mit Ideen für das ehemalige Gasthaus. "Wir hoffen auf eine Bäckerei mit Café", so Bauamtsleiter Michael Baumgartner. Wohnen und Arbeiten in einem Haus wären hier möglich.

Doch bevor die Gemeinde Interessenten in das Haus führen kann, müssen die Räume so hergerichtet werden, dass man gefahrlos hindurchgehen kann. Im Erdgeschoss stapeln sich alte Möbel, Farbdosen, Kisten, Eimer, hart gewordene Zementsäcke, verzogene Gipskartonplatten und Unrat in allen Räumen. Ein altes Klavier steht verstaubt in der Ecke und träumt verstimmt von längst vergangenen besseren Tagen. Die Glasbausteine neben dem früheren Haupteingang bleiben einstweilen. "Jeder würde hier die Flucht ergreifen", befürchtet der Bauamtsleiter. Deshalb hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt, dass der "Hirsch" zunächst entrümpelt und entkernt wird.

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Rund 61.000 Euro wird das kosten. Seit vergangener Woche hat eine Heilbronner Baufirma ihre Baustelle hinter dem Gebäude errichtet. Einige provisorische Parkplätze mussten dafür zunächst weichen. Der Platz wurde eingeschottert, damit Baustellenfahrzeuge ans Gebäude heranfahren können. Denn mit dem Ausräumen allein ist es nicht getan. Auch die Fliesen von Böden und Wänden sollen abgeklopft werden. Die Wände werden von den groß ornamentigen Tapeten von vor 50 Jahren befreit. Alte Installationen müssen entsorgt werden, der Keller wird ebenfalls ausgeräumt. Außerdem müssen auf den Böden Holzwerkstoffplatten verlegt werden. Diese Platten sollen später als Unterbau für den Fußboden dienen. Momentan balancieren die Handwerker in den oberen Stockwerken über die Balken, die frei liegen. Denn im ersten Obergeschoss hatte vor rund elf Jahren bereits einmal ein Investor damit begonnen, die Räume umzubauen. Jeweils gut 100 Quadratmeter sind es pro Ebene - mit Ausnahme des Spitzbodens, der ist kleiner. Seinerzeit sollte im Erdgeschoss eine Galerie entstehen, die auch im ersten Obergeschoss noch Räumlichkeiten bezogen hätte. In den oberen Geschossen - also zweite Etage sowie Spitzboden - sollten private Wohnräume entstehen. Doch ist es nicht soweit gekommen. Die Gemeinde hat das Gebäude dann zurück gekauft und seither abgewartet, ob sich ein Interessent findet. Da sich nun seit Jahren nichts getan hat, wird die Gemeinde nun selbst Hand anlegen müssen. Das Fachwerk des Gebäudes steht unter Denkmalschutz. Momentan kann es ziemlich gut in Augenschein genommen werden, denn auch die Wände wurden seinerzeit - zumindest in den oberen Etagen - freigelegt und zum Teil neu ausgemauert. Rund vier bis fünf Monate kann es dauern - schätzt Bauamtsleiter Baumgartner, bis das Gebäude ausgeräumt und entsprechend hergerichtet ist, damit es besichtigt werden kann. In der Zwischenzeit werden mögliche Interessenten bereits angesprochen.

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