Walldorfer Flüchtlingsunterkunft wegen gravierender Mängel geräumt
Die 100 Bewohner wurden am Freitagabend nach Hockenheim und Ketsch gebracht

Seit Mitte November leben rund 150 Flüchtlinge, die zuvor in der Notunterkunft untergebracht waren, in der neuen Containersiedlung in der Philipp-Reis-Straße. Foto: Pfeifer
Walldorf. (RNZ/mün) Wegen gravierender Mängel, unter anderem eingefrorenen Wasserleitungen, wurde die erst kürzlich bezogene Flüchtlingsunterkunft in der Walldorfer Philipp-Reis-Straße am Freitagabend geräumt. Der Rhein-Neckar-Kreis hat die Containerwohnanlage von einem privaten Unternehmen angemietet, heißt es in einer Mitteilung.
Wie Ordnungsdezernent Christoph Schauder mitteilte, sind rund 80 Personen in die Wohncontaineranlage in der Brühler Straße in Hockenheim und über 20 weitere in die Gemeinschaftsunterkunft in der Durlacher Straße in Ketsch umgezogen. An der Räumungs- und Umzugsaktion, die um 19 Uhr begann und kurz nach Mitternacht weitestgehend abgeschlossen gewesen sein soll, seien insgesamt knapp 30 Mitarbeiter des Kreis-Ordnungsamtes und ehrenamtliche Helfer des Walldorfer Asylarbeitskreises beteiligt gewesen.
Grund für die schnelle Räumung waren gravierende technische Mängel in der von einem privaten Investor angemieteten Anlage, unter anderem nicht isolierte Wasserrohre, die bei den winterlichen Temperaturen eingefroren waren. Diese Mängel hätten auch durch Sofortmaßnahmen nicht behoben werden können, so dass durch das Landratsamt die Räumung angeordnet werden musste, heißt es beim Rhein-Neckar-Kreis. "Die Unterkunft in der Philipp-Reis-Straße wird erst wieder bezogen, wenn alle Mängel vollständig und einwandfrei von unserem Vermieter behoben sind", so Schauder. "Solange bleiben die Flüchtlinge in den Alternativunterkünften." Über die Dauer der Alternativunterbringung könne derzeit keine Aussage getroffen werden.
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Da zahlreiche Flüchtlinge in Walldorf und Umgebung die Schule besuchen oder einer Arbeit nachgehen, hat das Kreis-Ordnungsamt einen Bustransfer organisiert, der die Flüchtlinge von den neuen Unterkünften nach Walldorf und wieder zurück bringt. Weil mehrere Flüchtlinge bei der kurzfristig anberaumten Aktion nicht in der Unterkunft anwesend waren, wurde für diese bei dem dort tätigen Securitydienst eine Anlaufstelle eingerichtet, von wo aus der Transfer in die Alternativunterkünfte organisiert wird.



