Kriminalität auf Mannheimer Straßen nimmt zu
Zehn Prozent mehr Delikte - Stadt und Polizei wollen das Sicherheitsgefühl der Bürger verbessern

Symbolfoto: dpa
ger. Stadtverwaltung und Polizei in Mannheim wollen für mehr Sicherheit sorgen und das Sicherheitsgefühl der Bürger verbessern. Mit einer nun vorgestellten Initiative und verschiedenen Maßnahmen soll ein Signal an die Bevölkerung gegeben werden, dass rechtsfreie Räume nicht geduldet werden. Geplant ist etwa die Wiedereinführung der Videoüberwachung in der Innenstadt und die Einrichtung eines sogenannten Trinkerraums.
Die aktuellen Kriminalitätszahlen, die Polizeipräsident Thomas Köber nun im Sicherheitsausschuss präsentierte, zeigten die Dringlichkeit des Themas. Denn bei der sogenannten Straßenkriminalität gibt es in diesem Jahr einen deutlichen Zuwachs. Gerade die Straßenkriminalität beeinträchtige das Sicherheitsgefühl der Bürger besonders, so Köber.
Für 2016 wurden bis September insgesamt über 25.000 Straftaten gezählt, schon mehr als im ganzen Jahr 2015. Zuwächse gab es vor allem bei Autoaufbrüchen (plus 34 Prozent), Fahrraddiebstählen (plus 22 Prozent) und gefährlicher Körperverletzung (plus 17,5 Prozent). Einen Rückgang um zwölf Prozent verzeichnet die Statistik dagegen beim Taschendiebstahl. 2015 kam es in der Innenstadt zu einem Anstieg von 29 Prozent. Insgesamt zeigt die Kriminalitätsrate in Mannheim nach Jahren der Abnahme seit 2010 wieder nach oben. "Wir hatten hier vor einiger Zeit auch schon mal 44.000 Straftaten", relativierte Köber.
Die Entwicklung verläuft in den Stadtteilen offenbar sehr unterschiedlich. Trauriger Spitzenreiter ist der Bereich Innenstadt/Jungbusch, in einigem Abstand gefolgt von der Schwetzingerstadt und der Neckarstadt. Auffallend sind die zunehmenden Autodiebstähle durch Banden aus Litauen und Albanien. Für viel Arbeit und Überstunden der Polizisten sorgten zudem afrikanische Flüchtlinge, die mit Drogen handelten, so Köber. Hier hat die Polizei insgesamt 68 Männer verhaftet, nach der Verdrängung vom Neckarufer sei die Szene nun aber in die Innenstadt ausgewichen.
Das subjektive Sicherheitsgefühl verbessern soll der neue "Sicherheitscontainer" am Paradeplatz (wir berichteten). Zudem soll die Videoüberwachung an wichtigen Plätzen der Innenstadt verstärkt werden. Darüber wird aber im Gemeinderat noch zu diskutieren sein.



