Furioser Start wird nicht belohnt

TSG 1899 Hoffenheim : Hamburger SV 2:2 (1:1)

20.11.2016 von Patrick Mitschke UPDATE: 20.11.2016 21:42 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden
Furioser Start wird nicht belohnt

Andrej Kramaric war am Sonntag kein Tor vergönnt; Foto: APF

Julian Nagelsmann hatte eine leise Vorahnung gehabt. Am Freitag auf der Pressekonferenz zum Hoffenheimer Heimspiel gegen den Hamburger SV hatte er noch davor gewarnt, den HSV aufgrund seines Tabellenplatzes zu unterschätzen. Und tatsächlich: Am Ende einer furiosen Bundesligapartie trennten sich die gastgebende TSG 2:2 (1:1) von den noch sieglosen Norddeutschen. Trainer Julian Nagelsmann vertraute der selben Elf wie vor zwei Wochen in München - was sich zunächst auszahlte. Denn die ersten Minuten des Spiels liefen zunächst so, wie es zu erwarten war. Die Hoffenheimer drückten direkt nach Anpfiff auf den Führungstreffer, allein Kramaric hatte in den ersten zehn Minuten geich drei dicke Chancen. "Wir haben überragend angefangen. Ich glaube, die Hamburger wussten überhaupt nicht, was los ist. Wir hatten so viele Chancen, aber es steht 0:0. In dieser Phase müssen wir zwei Tore machen," sagte Oliver Baumann gegenüber der vereinseigenen Website. Denn das Glück war dem kroatischen Nationalspieler an diesem Tag nicht hold, auch im späteren Verlauf des Spiels wollte ihm, trotz teils hochprozentiger Chancen, kein Tor gelingen. "Andrej muss man nicht trösten. Er hat schon so viele wichtige Dinge für uns gemacht; heute sollte es nicht sein. Abhaken und dann geht es weiter," wollte Kollege Steven Zuber den Fokus vom Stürmer nehmen.

Nach der furiosen Hoffenheimer Anfangsphase "ist das Spiel gekippt - wir haben zu wenige zweite Bälle gewonnen, zu wenige Zweikämpfe gewonnen und haben uns nicht an den Plan gehalten," beschrieb Baumann die letzten Minuten der ersten Hälfte, in denen Kostic die Führung für die Gäste erzielte (28.). "Wir haben gut angefangen, dann aber den Faden verloren. Insgesamt haben wir unseren Plan nicht so umgesetzt, wie wir das wollten. Vor dem 0:1 erobern sie früh den Ball, schalten schnell um und Kostic ist einfach ein schneller Spieler. Ich versuche mich noch reinzuwerfen, aber er macht das gut und trifft dann," sagte Bicakcic, der früh für den verletzten Vogt gekommen war und das Gegentor letztlich nicht verhindern konnte. Der Gegentreffer hinterließ bei der TSG zunächst Wirkung, erst kurz vor der Pause kam man wieder besser ins Spiel, Wagner konnte nach einer Demirbay-Ecke immerhin den Ausgleich erzielen. 

Die zweiten 45 Minuten begannen wie die ersten mit stark aufspielenden Hoffenheimern. Doch diesmal wurden die Kraichgauer belohnt, Zuber traf nach vier Minuten auf Kaderabeks Vorlage zur Führung. Doch diese sollte nicht lange Bestand haben, nach einem dicken Patzer von Niklas Süle war Müller für die Hamburger zur Stelle (61.). In der letzten halbe Stunde war keinem Team mehr ein Treffer vergönnt. "Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir viele Möglichkeiten. Die Gegentore haben wir heute viel zu einfach hergegeben. Da haben wir den HSV eingeladen, weil wir in ihr Pressing reingespielt haben. Das Unentschieden ist unnötig," fasste Baumann zusammen.

Durch das Unentschieden riss die Hoffenheimer Heimserie von drei Siegen in Folge, eine andere hält allerdings weiter an. Auch am 11. Spieltag bleiben die Nagelsmänner ungeschlagen, lediglich Aufsteiger und Tabellenführer Leipzig kann das ebenfalls vorweisen. "Der HSV hat es uns heute nicht einfach gemacht. Sie haben gut gespielt. Wir sind immer noch ungeschlagen. Das fühlt sich aber nur okay an heute, weil wir mit dem Unentschieden nach diesem Spiel nicht zufrieden sein können. Wir wussten, was uns heute erwartet, haben unseren Plan aber nicht perfekt umgesetzt. Beide Gegentore dürfen wir so nicht bekommen," haderte Kerem Demirbay dennoch nach dem Spiel. Doch in der Tabelle steht man weiterhin hervorragend dar und dürfte dennoch zufrieden sein, wie Zuber klar stellte. "Dass wir jetzt Fünfter sind und nicht mehr Dritter, hat keine Bedeutung. Wir haben den 11. Spieltag, nicht den 34." In der kommenden Woche hat man die Chance auf Wiedergutmachung, am Samstag zur besten Bundesligazeit um 15.30 Uhr trifft man auf Borussia Mönchengladbach.

So spielte die TSG:

Baumann, Süle, Vogt (22. Bicakcic), Hübner, Kaderabek, Rudy, Zuber, Amiri, Demirbay (69. Rupp), Wagner, Kramaric (78. Vargas)

 

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