Demirbay! TSG knackt Europa-Quali

Julian Nagelsmann tat alles um den späten Hoffenheimer Ausgleich noch zu erzwingen. In der Schlussphase sprintete der 29-Jährige höchstselbst auf den Platz, um einen schnelleren Einwurf seiner Mannschaft zu ermöglichen. Und tatsächlich belohnte Kerem Demirbay die nimmermüde TSG mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit, wodurch die Begegnung zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Köln mit 1:1 (0:0) endete. Doch der Reihe nach: Nagelsmann stellte sein Team im Vergleich zum 5:3 gegen Borussia Mönchengladbach auf einer Position um, Bicakcic spielte für den gelbgesperrten Hübner.

In der ersten Hälfte hatte die TSG ein optisches Übergewicht, erspielte sich dabei rund 60 Prozent Ballbesitz. Ein Treffer wollte dabei allerdings nicht herausspringen, in den letzten fünf Minuten hatte man Glück, dass die gastgebenden Kölner nicht selbst ein Tor erzielten. Dies gelang dem FC allerdings nach Wiederanpfiff. Bittencourt erzielte in der 58. Minute auf Vorlage von Hector die Kölner Führung. "So direkt nach dem Spiel ist es noch ein wirklich komisches Gefühl. Hinten raus, freuen wir uns. Aber eigentlich können wir mit dem Spiel nicht zufrieden sein. Trotzdem haben wir zum Schluss eine mega Moral hingelegt und uns den Punkt hart erkämpft," sagte Torwart Oliver Baumann nach dem Spiel.

Und tatsächlich warf die TSG in der letzten halben Stunde alles nach vorne und drückte auf den Ausgleich, der in der Nachspielzeit durch Demirbay noch gelang. Vor dem Hoffenheimer Tor hatten die Geißböcke in Person von Modeste, Jojic und Lehmann die Entscheidung verpasst. "Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft, bis zur letzten Minute alles gegeben. Wir haben versucht, unser Spiel durchzuziehen, den Ball hinten ruhig rauszuspielen, hatten ein, zwei kleine Nachlässigkeiten, das kommt vor. Dann kam Köln besser ins Spiel. Aber ich denke, es war trotzdem eine gute Leistung von uns," fasste Sebastian Rudy das Hoffenheimer Spiel gut zusammen.

Mit dem spät erkämpften Punkt in Köln hat die TSG zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Teilnahme am internationalen Wettbewerb gesichert. Die Europa League ist der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann nicht mehr zu nehmen. Doch die Kraichgauer wollen mehr und versprechen den Fans Großes. " Wir haben heute Geschichte geschrieben. Aber wir können eine noch größere Geschichte schreiben. Wir werden den Ball flach halten, aber möglich ist es. Wir werden versuchen, von Spiel zu Spiel das Maximale herauszureißen. Was uns dann am Ende gelingen wird, werden wir sehen," so Torschütze Kerem Demirbay. Auch Kapitän Rudy schlug in dieselbe Kerbe. "Ob wir die Europapokal-Teilnahme nun sicher haben oder nicht, wir wollen weiter unsere Spiele gewinnen."

Den nächsten Schritt in Richtung Champions League kann die TSG am kommenden Sonntag gegen Eintracht Frankfurt gehen. Anstoss ist um 17.30 Uhr.