Bürgermeisterwahl Neckargemünd

Herausforderer Seidel setzt sich durch - der Liveblog zum Nachlesen

Die Neckargemünder haben den Amtsinhaber Frank Volk abgewählt.

23.04.2024 UPDATE: 26.05.2024 04:01 Uhr 5 Minuten, 34 Sekunden
Foto: Alex

Neckargemünd. (RNZ) Es ist entschieden – die Neckargemünder bekommen einen neuen Bürgermeister. In der heutigen Stichwahl konnte sich Herausforderer Jan Peter Seidel (parteilos) durchsetzen. Er holte 59,34 Prozent (3389 Stimmen). Amtsinhaber Frank Volk (Freie Wähler) konnte nur 40,66 Prozent (2322 Stimmen) holen.

Die Wahlbeteiligung lag bei 54,35 Prozent in der 13.000-Einwohner-Stadt am Neckar.

Pikant an der Wahl: Sein eigener Mitarbeiter im Rathaus kann mehr Wähler von sich überzeugen, als der seit acht Jahren amtierende Frank Volk. Der 38-jährige Seidel arbeitete im Rathaus bislang als Fachbereichsleiter. Bereits im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Seidel die Nase vorne. Jetzt wurde er von den Wählern quasi befördert.

Screenshot: Votemanager

Hier ist unser Live-Ticker:

Die Stimmen zur Wahl:

Ex-Kandidat Hermino Katzenstein (Grüne): "Ich habe das Ergebnis so erwartet. Jetzt ist es Aufgabe von allen, Verletzungen aus dem Wahlkampf zu heilen. Es gab eine Wechselstimmung. 60 Prozent waren nicht mit Volks Arbeit zufrieden. Ich wünsche Frank Volk, dass er mit der Niederlage gut umgehen kann und von seinem Umfeld aufgefangen wird."

Wiesenbachs Bürgermeister Eric Grabenbauer: "Eine Abwahl nach acht Jahren hat es früher nicht so schnell gegeben. Frank Volk hatte mit schwierigen Themen und drei Corona-Jahren zu kämpfen. Es tut mir sehr leid für ihn. Er ist ein sehr guter Kollege und ein ehrlicher Kerl."

Bammentals Bürgermeister Holger Karl: "Für Frank Volk ist das heute ein ganz schwerer Tag. Nach acht Jahren gehen zu müssen, ist eine ganz harte Nummer. Ich wünsche ihm, dass er das gut wegstecken kann und eine Perspektive findet. Aber Neckargemünd hat gewählt und wir heißen den neuen Kollegen herzlich willkommen."

Neckarsteinachs Bürgermeister Herold Pfeifer: "Ich wünsche dem neuen Bürgermeister eine gute Hand zum Wohle der Nachbarstadt. Amtsinhaber haben es schwer. Das ist ein genereller Trend."

Gaibergs Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel: "Sehr schade für den Kollegen Frank Volk, aber es gibt auch für ihn ein Leben danach. Ich freue mich auf jeden Fall auf die gute Zusammenarbeit mit Jan Peter Seidel, was für uns gerade im Gemeindeverwaltungsverband wichtig ist."

Sinsheims OB Jörg Albrecht: Eine Abwahl nach acht Jahren ist keine Werbung für das Bürgermeisteramt. Junge Leute müssen wissen, dass das Amt auf Zeit angelegt ist und dies in ihrer Lebensplanung berücksichtigen."

Freie-Wähler-Chef Steffen Wachert: "Das Ergebnis hätte ich knapper erwartet. Frank Volk hat aufopferungsvoll für Neckargemünd gekämpft. Aber bei der Kommunikation zwischen Bürgern und Stadt war Luft nach oben. Wir würden uns freuen, wenn er sich bei uns weiter engagiert. Wir können einen guten Start mit Seidel haben und hoffen, dass die Gräben zugeschüttet werden können."

SPD-Fraktionsvorsitzender Winfried Schimpf: "Ich hoffe, das der Wahlsieger seine Versprechungen einer zielgenaueren, präzise Planung und zügigen Beschlussfassung realisieren kann."

Grünen-Stadträtin Petra Groesser: "Ich wünsche dem zukünftigen Gemeinderat, dem ich nicht mehr angehöre, eine fruchtbare Zusammenarbeit."

Stadtrat Giuseppe Fritsch (fraktionslos): "Ich habe das kommen sehen. Es wurde in den letzten Jahren zu viel nicht-öffentlich behandelt. Das ist alles sehr traurig. Es fehlte an Transparenz."

Bundestagsabgeordneter Moritz Oppelt (CDU) aus Neckargemünd: "So gut wie die Zusammenarbeit mit Frank Volk geklappt hat, wird sie sicher auch mit Jan Peter Seidel funktionieren, den ich im Wahlkampf näher kennengelernt habe. Gemeinsam versuchen wir, das Beste für Neckargemünd rauszuholen."

Landtagsabgeordneter Albrecht Schütte (CDU): "Für Frank Volk ist dieses Ergebnis sicher schmerzhaft. Ich gratuliere Jan Peter Seidel und biete ihm natürlich meine Unterstützung an."

Landtagsabgeordneter Jan Peter Röderer (SPD): "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Jan Peter Seidel – er hat schon mal einen sympathischen Vornamen (lacht). Das Ergebnis hätte ich in der Deutlichkeit nicht erwartet."

Wolfgang Metzger, Leiter des Polizeireviers Neckargemünd: "Ich freue mich auf eine genauso fundierte Zusammenarbeit mit der Stadtspitze, wie ich sie seit 2021 mit Frank Volk erlebt habe."

Katholischer Pfarrer Tobias Streit: "Ich habe mit Frank Volk gut zusammengearbeitet. Ich bin zuversichtlich, dass dies auch mit Jan Seidel klappt. Ich hoffe, dass Frank Volk Unterstützung erfährt."

Update: Sonntag, 26. Mai 2024, 21.30 Uhr


Neckargemünd. (RNZ) Am heutigen Sonntag, 26. Mai, ist Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters von Neckargemünd. Mehr als 10.000 Menschen haben die Wahl zwischen Amtsinhaber Frank Volk und seinem Herausforderer und Mitarbeiter Jan Peter Seidel.

Beim ersten Wahlgang am 12. Mai hatte Seidel fast 42 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten. Volk kam nur auf 32 Prozent. Jetzt entscheidet sich, wer für die kommenden acht Jahre die Geschäfte im Rathaus führt - wir berichten ab 17.30 Uhr mit diesem Live-Ticker aus dem Rathaus.


Neckargemünd. (cm/luw) Die Bürgermeisterwahl geht in eine zweite Runde: Beim ersten Wahlgang am Sonntag konnte kein Kandidat die für einen direkten Sieg notwendige absolute Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Die Nase vorne hat überraschend Jan Peter Seidel (parteilos), der Fachbereichsleiter im Rathaus ist und auf 41,6 Prozent kam. Sein Chef, der amtierende Bürgermeister Frank Volk (Freie Wähler), erhielt nur 32 Prozent. Beide gehen in die Stichwahl am 26. Mai. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein vereinte 22,4 Prozent der Stimmen auf sich, der Betriebsrat Daniel Küppers (parteilos) kam auf 2,9 Prozent und der Angestellte Peter Schnurr (parteilos) auf rund einen Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,1 Prozent.

Update: Sonntag, 12. Mai 2024, 19.31 Uhr


So lief die Wahl

Neckargemünd. (RNZ) Die wahlberechtigten 10.599 Bürger Neckargemünds sind heute dazu aufgerufen, ihren neuen Bürgermeister zu wählen. Fünf Kandidaten haben sich in den vergangenen Wochen in Stellung gebracht und hoffen heute auf den Sieg im ersten Wahlgang. Sollte heute keiner der Kandidaten über die Hälfte der Stimmen bekommen, geht es in zwei Wochen erneut um den Sitz im Rathaus - dann aber nur noch mit den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen. 

Update: Sonntag, 12. Mai 2024, 16.16 Uhr


Die Kandidatenvorstellungen im Liveblog

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Der Bürgermeisterwahlkampf erreicht seinen Höhepunkt. Die fünf Bewerber um das höchste Amt der Stadt trafen bei vier offiziellen Kandidatenvorstellungen aufeinander.

Am Dienstag, 7. Mai, kam es fünf Tage vor der Wahl am 12. Mai zu einem letzten organisierten Aufeinandertreffem: Die Freien Wähler organisierten eine eigene Kandidaten-Vorstellung. Obwohl sie längst ihre Unterstützung für Amtinhaber Frank Volk beschlossen haben.

Hier lesen Sie den Liveblog der bisherigen Kandidatenvorstellungen - am Wahlsonntag geht es an dieser Stelle weiter:

Los ging es am Montag, 22. April, im Stadtteil Waldhilsbach in der Mehrzweckhalle. Am Dienstagabend, 23. April, geht es in der Kernstadt in der Aula des Schulzentrums zur Sache. Beginn ist um 19 Uhr, der Saal wird um 18 Uhr für das Publikum geöffnet.

Zunächst stellen sich bei den Veranstaltungen die fünf Bewerber Hermino Katzenstein (Grüne), Jan Peter Seidel (parteilos), Frank Volk (Freie Wähler), Peter Schnurr (parteilos) und Daniel Küppers (parteilos) sich und ihr Wahlprogramm in jeweils zehnminütigen Reden vor.

Danach gibt es eine Fragerunde für Einwohner. Diese soll höchstens eine Stunde dauern, ein "Nachschlag" von 30 Minuten ist möglich. Bei jeder Meldung darf nur eine kurze und präzise Frage von maximal 30 Sekunden gestellt werden. 

Nach einem Tag Pause fand die dritte Vorstellung am Donnerstag, 25. April, in der Graf-von-Lauffen-Halle in Dilsberg statt.

Und am Montag, 29. April, waren die Kandidaten in der Kirchberghalle in Mückenloch.

Update: Montag, 22. April 2024, 11.39 Uhr


Neckargemünd. (cm) Wer führt in den kommenden acht Jahren die Amtsgeschäfte im Rathaus der Stadt am Neckar? Um diese Frage geht es bei der Bürgermeisterwahl am 12. Mai. Bis zum gestrigen Montag hatten Interessierte Zeit, um ihre Bewerbungsunterlagen im Rathaus abzugeben. Als der Briefkasten um Punkt 18 Uhr geöffnet wurde, lag darin keine weitere Bewerbung. Somit steht fest: Es wird ein Fünfkampf um das höchste Amt der Stadtverwaltung.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der seit acht Jahren amtierende Bürgermeister Frank Volk (Freie Wähler) bekanntgegeben, dass er sich wieder bewerben wird. Im Februar machte dann der Grünen-Landtagsabgeordnete und Stadtrat Hermino Katzenstein seine Bewerbung öffentlich. Wenig später folgte der Jurist Jan Peter Seidel (parteilos), der im Neckargemünder Rathaus als Fachbereichsleiter arbeitet. Als schon alle von einem Dreikampf um das Rathaus ausgingen, warfen noch zwei weitere parteilose Männer aus Neckargemünd ihren Hut in den Ring: der Betriebsrat Daniel Küppers und der Techniker Peter Schnurr.

Am Montagabend kam der Wahlausschuss im Rathaus zusammen, um die Bewerbungen zu sichten und zuzulassen. Außerdem ging es um die Reihenfolge auf dem Stimmzettel. Diese richtet sich nach dem Eingang der Bewerbungen. Da allerdings Frank Volk, Hermino Katzenstein und Jan Peter Seidel ihre Bewerbungen gleich zum Auftakt der Bewerbungsfrist abgegeben hatten, musste das Los über die Platzierung auf dem Stimmzettel entscheiden: Ganz oben stehen wird Katzenstein, dann folgt Seidel und auf Platz drei Volk. Bei Peter Schnurr und Daniel Küppers war der Fall klar: Sie hatten nämlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgegeben: Auf Platz vier steht Schnurr und auf Platz fünf Küppers.

Sollte im ersten Wahlgang am 12. Mai kein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten, wird es zwei Wochen später eine Stichwahl geben. Dann treten die beiden Bewerber mit den meisten Stimmen gegeneinander an.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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